Sprache begleitet uns jeden Tag. Aber wo kommt sie eigentlich her? Wir Menschen können Sprache lernen, produzieren und verstehen. Diese erstaunliche Fähigkeit ermöglicht uns Kontakt und Kommunikation, und sie unterscheidet uns von allen anderen Spezies. Doch wie kommen wir zur Sprache, und wie kommt die Sprache zu uns? Das neue Studienbuch bietet eine spannende Einführung in die Forschungsbereiche und -methoden der Psycholinguistik. - Kernfragen und Methoden: Was befähigt den Menschen zum Erwerb und Gebrauch einer Sprache? Wie lässt sich das erforschen? - Wissensstrukturen und kognitive Prozesse: Sprachwahrnehmung, Produktion und Verstehen von Wörtern und Sätzen - Wie kommt das Kind zur Sprache? Schritte des Erstspracherwerbs, kognitive und soziale Voraussetzungen - Sprache und Gehirn: Repräsentation von Sprache im Gehirn, Mehrsprachigkeit, Hirnschädigungen und Sprachstörungen - Experimentelle Paradigmen, Datenbanken und Analyseprogramme
Barbara Höhle Boeken


Aphasie und Sprachproduktion
Sprachstörungen bei Broca- und Wernicke-Aphasikern
Die Analyse zu grammatischen Besonderheiten im sprachlichen Verhalten aphasischer Patienten bildet seit einigen Jahren den Schwerpunkt der kognitionswissenschaftlich orientierten Aphasieforschung. In diesem Band werden vor allem die Erscheinungsformen und die möglichen Ursachen morpho-syntaktischer Beeinträchtigungen in der Sprachproduktion von Aphasikern thematisiert. Den Kern der Arbeit bildet eine breite empirische Untersuchung an deutschsprachigen Broca- und Wernicke-Aphasikern, in der Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Produktion flektierter Wortformen bei diesen Patientengruppen experimentell überprüft wurden. Die Ergebnisse zeigen erstaunlich gute und parallele Leistungen beider Patientengruppen, die gegen die Annahme eines generellen syntaktischen Defizits im Agrammatismus sprechen. Die Relevanz dieser Ergebnisse für gängige Erklärungsansätze zum Agrammatismus und Paragrammatismus wird abschließend diskutiert.