Als Geburtsstunde der Currywurst gilt der 4. September 1949, an dem Herta Heuwer an ihrem Imbiss in Charlottenburg erstmals gebratene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver und weiteren Zutaten servierte. Heute ist die Currywurst aus dem Alltag der Hauptstädter nicht mehr wegzudenken. Petra Boden unternimmt einen kulinarischen Streifzug durch die Berliner Geschichte und Gegenwart und erzählt über Geschichte und Geschichten vor und hinter der Imbisstheke. Das ultimative Buch zur Berliner Currywurst – mit zahlreichen Abbildungen!
Petra Boden Boeken






Populäres Wissen im medialen Wandel seit 1850
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Mit Beiträgen von Petra Boden, Manuela Günter, Nicolai Hannig, Carsten Kretschmann, Dorit Müller, Sigrid Nieberle, Ramón Reichert, Jens Ruchatz, Stefanie Samida, Angela Schwarz, Thomas Wegmann und Barbara wurm. Populärem Wissen hängt in akademischen Kreisen bis heute ein negatives Image an: Es wird als Resultat eines Prozesses gesehen, bei dem »reines« Expertenwissen in vereinfachter und volkstümlicher Form an ein breites Publikum vermittelt wird. Diesem Modell folgen die Beiträge des Bandes nicht. Statt von einem Wissensgefälle zwischen wissenschaftlichem und populärem Wissen auszugehen, betonen sie die konstitutiven Interferenzen zwischen beiden Bereichen und berücksichtigen dabei insbesondere die medialen und medientechnischen Bedingungen der Wissensproduktion. Das Interesse gilt der Eigenlogik sich wandelnder Medienformate und Präsentationsformen seit 1850 und ihre Einschreibung in den Prozess der Wissenskonstitution: Thema sind u. a. Medienkonkurrenz im Projektionsvortrag, Technik auf Weltausstellungen, literarisches Wissen in Autorenporträt und Dichterfilm, Animation im sowjetischen Kulturfilm, Hygiene in der Reklame oder religiöses Wissen in der Illustriertenpresse. Weil sich im populären Wissen unterschiedliche Diskurse miteinander verknüpfen und einander überlagern, wird eine neue Perspektive vorgeschlagen, in der populäres Wissen nicht mehr als Ergebnis einer Transformation wissenschaftlichen Wissens erscheint. Vielmehr geht es um einen sich wechselseitig bedingenden Prozess des Herstellens und Aneignens von Wissen, der durch kulturelle, alltagsgeschichtliche, religiöse und mediale Voraussetzungen und Aushandlungen konditioniert wird. Im Unterschied zu den Schwerpunkten bisheriger Popularisierungsforschung konzentrieren sich die Beiträge deshalb auch weniger auf naturwissenschaftliche Wissensfelder als auf Grenzgebiete zwischen Wissenschaft und alltagsweltlichem Bereich.
Atta Troll tanzt noch
Selbstbesichtigungen der literaturwissenschaftlichen Germanistik im 20. Jahrhundert
Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Wissenschaftsgeschichte als Ortsbestimmung der Gegenwart / Lämmert, Eberhard -- Einleitung / Boden, Petra / Dainat, Holger -- Die autobiographische Tätigkeit und Autobiographien von Germanisten / Fohrmann, Jürgen -- Belehrt und verfuhrt durch Wissenschaftsgeschichte / Danneberg, Lutz / Schönert, Jörg -- Geist oder Gestus? / Trommler, Frank -- »Repräsentative Theorie« / Kolk, Rainer -- Anpassungsprobleme einer nationalen Wissenschaft / Dainat, Holger -- Deutsche Deutsche / Weimar, Klaus -- »Pathos des irdischen Verlaufs « / Gumbrecht, Hans Ulrich -- Freiräume im nationalsozialistischen Staat / Müller-Seidel, Walter -- Franz Koch und die deutsche Literaturwissenschaft der Nachkriegszeit / Höppner, Wolfgang -- Lesen aus Leidenschaft: Joachim Müller / Boden, Petra -- Bemerkungen zu Marx, nach der Aufklärungsforschung in der DDR / Klein, Wolfgang -- Die italienische Germanistik / Chiarloni, Anna -- Archäologie in der Wüste / Böck, Dorothea -- Zum Siegener DFG-Sonderforschungsbereich »Bildschirmmedien« / Kreuzer, Helmut -- Linie und Netz / Pütz, Anne -- Grenzgänge zwischen den Disziplinen / Scherpe, Klaus R. -- German Studies: Geschichte und Ort der amerikanischen Germanistik / Hohendahl, Peter Uwe -- ANHANG -- Backmatter
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe "Poetik und Hermeneutik" und ihre Mitglieder haben die geistes- und kulturwissenschaftliche Landschaft der alten Bundesrepublik geprägt wie vielleicht sonst nur noch die Kritische Theorie. Zahlreiche Interviews mit den wichtigsten noch lebenden Akteuren erlauben einen ebenso erkenntnisreichen wie unterhaltsamen Blick hinter die Kulissen von Poetik & Hermeneutik. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Absichten wurde die Gruppe von Hans Blumenberg, Clemens Heselhaus, Wolfgang Iser und Hans Robert Jauß ursprünglich gegründet? Wie entfalteten sich Diskussionen und Kontroversen? Wie kam P&H zur Blüte und warum scheiterte ein möglicher Generationenwechsel? Als Zeitzeugen gehört werden unter anderen Aleida und Jan Assmann, Ferdinand Fellmann, Manfred Frank, Gerhart von Graevenitz, Hans Ulrich Gumbrecht, Anselm Haverkamp, Dieter Henrich, Helga Jauss-Meyer, Renate Lachmann, Thomas Luckmann, Hermann Lübbe, Christian Meier, Jürgen Schlaeger, Gabriele Schwab, Wolf-Dieter Stempel, Karlheinz Stierle, Rainer Warning und Harald Weinrich.
So viel Wende war nie
Zur Geschichte des Projekts "Ästhetische Grundbegriffe" - Stationen zwischen 1983 und 2000
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Das Wörterbuch „Ästhetische Grundbegriffe“, 1983 an der Akademie der Wissenschaften der DDR konzipiert, sollte Grenzen des Denkens auflösen. Kooperationspartner im Westen fanden sich sofort. Als sich ab 1989 die reale deutsch-deutsche Grenze auflöste, veränderten sich die wissenschaftlichen Konstellationen rasant, und das Wörterbuchunternehmen steckte mittendrin. Verhandlungen um Konzepte, Träger- und Herausgeberschaften, Anbindungen an bestehende oder erst noch zu schaffende Institutionen überlagerten sich, Interessen überkreuzten sich oder standen einander entgegen und verlangten allen Beteiligten einen langen Atem ab. Was geschieht, wenn theoretische Paradigmenwechsel mit politischen Umbrüchen zusammenfallen?
Modernisierung ohne Moderne
Das Zentralinstitut für Literaturgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR (1969-1991). Literaturforschung im Experiment
„Zentralisierung“ und „Wissenschaft als Produktivkraft“ – mit diesen Ansätzen initiierte die politische Führung der DDR Ende der sechziger Jahre eine umfassende Modernisierungskampagne, die Reformdruck auf alle Ebenen, einschließlich der Universitäten, ausübte. Die Maxime „Theoria cum praxi“ wurde am 1969 gegründeten Zentralinstitut für Literaturgeschichte verfolgt, oft konsequenter als von den oberen Instanzen erwartet. Die am ZIL erarbeiteten Publikationen, insbesondere „Gesellschaft – Literatur – Lesen“, trugen zur internationalen Diskussion über Rezeptionstheorie bei und wurden als Demokratisierungsimpuls in der DDR angesehen. Das Institut stellte ein einzigartiges Experiment in der deutschen Wissenschaftslandschaft dar, da es über zwanzig Jahre lang (bis 1991) außeruniversitäre Forschung in den Geisteswissenschaften betrieb, ein Thema, das im vereinten Deutschland weiterhin umstritten ist. Der Band versucht, diese Geschichte zu rekonstruieren, indem Beteiligte sich erinnern, ohne die Äußerungen der anderen zu kennen. Dadurch entstehen interessante Spiegelungen und Brechungen, die ein facettenreiches und aufschlussreiches (wissenschafts-)geschichtliches Panorama eröffnen.
Arbeiten zur Geschichte der Literaturwissenschaft in Deutschland nach 1945 sind noch immer eine Ausnahme. Dieses Buch liefert Bausteine, die dazu beitragen, diese Lücke mit Hilfe von neuem Material zu schließen. Anhand von system- und fächerübergreifenden Beispielen aus Germanistik und Romanistik können institutionengeschichtliche Chancen und Zwänge, personal- und strukturpolitische Entscheidungen, abgebrochene und forcierte Karrieren in Beziehung gesetzt werden zu theorie- und schulbildenden Konzepten, zu den methodologischen Voraussetzungen und den öffentlichkeitswirksamen Folgen einer Wissenschaftsentwicklung, die in beiden deutschen Staaten zu keiner Zeit autonom verlief, aber durchaus auch ihrer eigenen Entwicklungslogik folgte. Unter den veränderten Bedingungen nach der deutschen Vereinigung kann ohne Vorbehalte darüber Auskunft gegeben werden, wo der literaturwissenschaftliche Diskurs durch unterschiedliche Ideologien, Traditionen und Schulen prädisponiert war und an welchen Stellen systemübergreifende Paradigmen und Forschungsfelder weiter bestanden bzw. sich neu etablieren konnten.