Markus Hartinger Boeken

Die Einführung einer Standardsoftware zur Produktionsplanung und -Steuerung (PPS) wird von vielen Unternehmen als wesentlicher Schritt zur Lösung von Fertigungsproblemen angesehen. Standardprogramme bieten im Vergleich zu Individuallösungen bedeutende Vorteile: Die Anpassung des Programmcodes ist zeitlich meist gering, und die Kosten für den Erwerb sind in der Regel deutlich niedriger als die Entwicklungskosten individueller Systeme. Zudem ist die Qualität etablierter Anbieter oft hoch, da sie aus früheren Projekten lernen. Ein häufig genannter Nachteil von Standardlösungen ist die geringere Abdeckung spezifischer betrieblicher Besonderheiten. Dabei wird oft übersehen, dass große modulare PPS-Programme für verschiedene Problemstellungen mehrere Lösungsansätze bieten. Die Auswahl des passenden Verfahrens obliegt den Benutzern, die jedoch häufig überfordert sind. In der Programmdokumentation und Fachliteratur fehlen oft ausreichende Handlungsanweisungen, und die Vielzahl an Entscheidungen erschwert die Nutzung des Systems. Zudem hängt die Verfahrensauswahl oft von speziellen Eigenschaften des Planungsgegenstandes ab und muss bei Änderungen in der Fertigungssituation neu überdacht werden.