Dieser „immanenten Ordnung des Wandels“ (Elias 2006: 200) im türkischen Bildungssystem nachzuspüren, ist die zentrale Aufgabe des vorliegenden Bandes. Dabei wird dieses Buch allerdings keinen chronologischen und alle Bereiche um-fassenden Überblick vermitteln können, sondern punktuell auf verschiedene Zusammenhänge zwischen Bildung und gesellschaftlichem Wandel eingehen.
Die dokumentarische Methode ist eine Methodologie der qualitativen Sozialforschung, die sich seit langem in der Forschungspraxis bewährt hat. In diesem Buch wird erstmals in umfassender Weise theoretisch begründet und forschungspraktisch gezeigt, wie mit der dokumentarischen Methode Interviews ausgewertet werden. Dabei wird dem narrativen Charakter von Interviews, seien diese leitfadengestützt oder biographisch angelegt, besonders Rechnung getragen. Neben der formulierenden und reflektierenden Interpretation der Interviews geht es um deren Vergleich und um die sinn- wie soziogenetische Typenbildung. Das Buch zeigt methodologische Hintergründe der dokumentarischen Interpretation narrativ fundierter Interviews auf, ist mit seinen ausführlichen Forschungsbeispielen vor allem aber eine Anleitung für die Forschungspraxis.
Wegmarken qualitativer Bildungs- und Biographieforschung
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Die Entwicklung der qualitativen Bildungs- und Biographieforschung in der Erziehungswissenschaft wird seit 1978 betrachtet, als Dieter Baacke und Theodor Schulze wichtige Impulse für eine biographisch orientierte Pädagogik setzten. Der Band reflektiert vier Jahrzehnte später die Fortschritte sowie die noch offenen Fragen in diesem Forschungsfeld. Es werden Errungenschaften, Herausforderungen und Wendepunkte analysiert, um die Entwicklungen in der biographischen Pädagogik und qualitativen Forschung zu beleuchten und deren evolutionären Prozess nachzuvollziehen.
Der Autor untersucht, wie der demokratische Staat Bürger*innen durch politische Erziehung formt und orientiert. Dabei werden drei zentrale Formen analysiert: die Veränderungen in den politischen Positionen von Parteien, die Demokratieerziehung in Schulen und Orientierungskursen für Einwander*innen sowie die Gemeinwohlerziehung, die Bürger*innen zu sozialem Engagement anregt, beispielsweise während der Corona-Pandemie. Anhand umfassender empirischer Daten und theoretischer Überlegungen werden gesellschaftliche Funktionen und normative Fragestellungen beleuchtet.
Eine einführende Darstellung in Theorie, Anwendungsgebiete und Ergebnisse der Erziehungswissenschaft. Der Band liefert eine Einführung in Theoriebestände, Praxisfelder und Ergebnisse empirisch-qualitativer Forschung. Dabei steht neben einem umfassenden Überblick über die einzelnen Themengebiete die Einübung in das wissenschaftliche Denken, Reflektieren und Erforschen empirischer Zusammenhänge im Vordergrund. Abgerundet wird der Band mit Kapiteln zur erziehungswissenschaftlichen Zeitdiagnose und zur empirischen Forschung.
Erkundungen am Rande der repräsentativen Demokratie
Es gibt nicht nur wenig Forschung zur politischen Sozialisation, diese leidet auch unter einer engen Bindung an die repräsentative Demokratie. Der Band rekonstruiert daher an den Rändern dieses politischen Systems den politischen Habitus linksalternativer Protestaktivist*innen wie auch von Anhänger*innen des Rechtspopulismus. Ausgehend von diesen empirischen Befunden wird ein theoretisch-begrifflicher Rahmen entwickelt, der an allgemeine Sozialisationstheorien anknüpft und auch jenseits oder gegen das politische System ausgerichtete Sozialisationsprozesse zu fassen vermag.
Junge Einheimische und Migranten im rekonstruktiven Milieuvergleich
Was unterscheidet Jugendliche aus Einwanderungsfamilien von ihren einheimischen Altersgenossen, was ist ihnen gemeinsam? Diese Frage nähert sich die Studie, indem sie männliche Jugendliche, deren Familien aus der Türkei stammen, nicht nur mit einheimischen Jugendlichen in Deutschland, sondern zudem mit ihren Altersgenossen in der Türkei vergleicht. Ein besonderes Orientierungsproblem der jungen Migranten wird evident: Sie erfahren eine migrationsspezifische Diskrepanz zwischen der inneren Sphäre der Familie und der äußeren Sphäre der Gesellschaft. Wo sie diese Differenzerfahrung - wie etwa im Breakdance - kreativ bewältigen, bildet sich eine neue Kultur in der Migration. Aber auch adoleszenz- und bildungsspezifische Gemeinsamkeiten von jungen Einheimischen und Migranten sowie deren kulturelle Differenzerfahrung werden in dem Milieuvergleich anhand von Gruppendiskussionen, teilnehmender Beobachtung und biographischen Interviews untersucht.
In diesem speziell für Studierende konzipierten Band werden die AdressatInnen und Handlungsfelder der Pädagogik übersichtlich dargestellt. Wie findet die Pädagogik ihre AdressatInnen? Die entsprechenden Handlungsfelder, auf denen die Pädagogik ihre AdressatInnen erreicht, stellt diese Einführung vor: Kindertagesstätte, Schule, Soziale Arbeit und Erwachsenenbildung. Es zeigt sich, wie Institution, Organisation und pädagogische Profession zusammenspielen, damit die Pädagogik ihre AdressatInnen erreicht.
Empirische Typisierungen und praxeologische Reflexionen
292bladzijden
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Bildung und Lernen sind zentrale Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft, doch werden sie kaum theoretisch-systematisch aufeinander bezogen, geschweige denn in ihrem Wechselspiel empirisch untersucht. Der vorliegende Band verbindet das Konzept transformativer Bildung mit anspruchsvoller Lerntheorie und erarbeitet auf der Basis der praxeologischen Wissenssoziologie, von Deweys Pragmatismus und Bourdieus Praxistheorie eine eigene Perspektive auf Bildung und Lernen. Diese steht in einem reflexiven Verhältnis zur empirischen Rekonstruktion von Bildungsphasen und -ressourcen sowie von Lernprozessen, die anhand von rund fünfzig narrativen Interviews erhoben wurden.