Focusing on shifts in metaphorical language, this work examines evolving attitudes towards multilingualism. It offers groundbreaking insights relevant to various disciplines, including linguistics, literature, philosophy, media studies, anthropology, history, and cultural studies. The exploration of metaphor choice and usage provides a nuanced understanding of multilingualism's complexities and implications in contemporary society.
Exploring the role of translation in today's globalized context, this book presents a detailed analysis of emerging theories and cross-disciplinary movements impacting the field. Through five comprehensive chapters, it delves into how translation serves as a vital metaphor for understanding cultural disintegration and recombination, offering insights into the evolving landscape of translation studies and its significance in contemporary society.
Der Wind ist fast immer und überall in irgendeiner Form anwesend, er umspielt und umfasst uns von allen Seiten und versetzt unsere Welt in stetigen Austausch. Rainer Guldin wirft einen philosophischen Blick auf das Phänomen Wind und zeigt, wie eng unsere körperliche und emotionale Eingebundenheit in die uns umgebende Wetterwelt eigentlich ist. Der Wind ermöglicht eine Erweiterung und Reorientierung unserer Wahrnehmung auf das Ungreifbare und Fluide, aber auch das Grenzüberwindende hin: So entsteht eine Erkenntnistheorie der Unberechenbarkeit und Verbundenheit, die Dualismen zu überwinden versucht. Das Buch spricht nicht nur Philosoph*innen an, sondern auch Laien und Forschende verschiedenster Disziplinen.
Diese Biographie - die erste ihrer Art - ist dem Leben und Werk Vilém Flussers gewidmet. 1920 in Prag als Sohn jüdischer Eltern geboren, flieht er 1939 vor den Nazis, die seine gesamte Familie im KZ ermorden, über London nach Brasilien. 1972 kehrt er wieder nach Europa zurück, wo er in den 1980er Jahren in Deutschland als »digitaler Denker« berühmt wird. Seine Einflüsse auf die Philosophie und besonders die Medienwissenschaft sind unbestritten. Vilém Flussers außerordentliches, bewegtes Leben, das 1991 in einem Autounfall endet, ist zugleich ein Porträt des 20. Jahrhunderts in all seinen Widersprüchen. Aufgrund des breiten thematischen Spektrums von Vilém Flussers Werk ist die Biographie auch für Leser_innen jenseits der Philosophie und der Medientheorie von Interesse.
Benedict Anderson hat im Zusammenhang mit der Entstehung nationaler Gebilde das erfolgreiche Konzept der imagined communities geprägt. Die Schaffung einer nationalen Sprache, einer Ursprungslegende und einer Erinnerungskultur ermöglicht die Konstitution eines Feldes der nationalen Zeit. Diesem zeitlichen Feld entspricht auch ein räumliches. So wurden nationale Formationen im europäischen Raum immer wieder auf bestimmte Landschaftstypologien zurückgeführt. Aufgrund seines diskursiv-medialen Ansatzes geraten bei Anderson landschaftliche Phänomene jedoch erst gar nicht in den Blick. Rainer Guldin schließt diese theoretische Lücke hier exemplarisch für den deutschen Sprachraum. Im Mittelpunkt stehen dabei Prozesse der Metaphorisierung, denen auch Simon Schama in seinem Buch über Landschaft und Gedächtnis nachgegangen ist.
Einführung 1. Hans Henny Jahnns Thomas Chatterton: Düsterkeit und Abtrünnigkeit 2. 'Fifty-fifty': Zur Bedeutung des Doubles und der Verdoppelung 3. Hubert Fichtes Chatterton und Chatterton: Aufruhr und Profanation 4. 'Die Spur des dunklen Engels': Biographische und intertextuelle Motive 5. Ernst Penzoldts Der arme Chatterton: Ambivalenz und Verspieltheit Schluss
Die abendländische Geschichte der Wolken entfaltet sich in einem Raum, der von zwei konträren, aber komplementären Vorstellungen geprägt ist. Während die eine die Oberflächeneigenschaften der Wolken betont – wie Wölbungen und Gestaltenreichtum – fokussiert die andere auf das Dunstige und Undurchsichtige. Die Spuren einer nubigenen Imagination in Kunst und Literatur reichen bis in die Antike zurück und nutzen die Formenvielfalt von Wolken als Grundlage für eine Kunstkonzeption, die sich vom reinen Abbildcharakter abwendet und die schöpferische Imagination des Künstlers in den Vordergrund stellt. Die andere Vorstellung, die auf einer metaphysisch dualistischen Sicht basiert, hebt die Mittelstellung der Wolken zwischen zwei Welten hervor: einer höheren, sakralen und einer tieferen, profanen. Obwohl die nubige Imagination lange Zeit untergeordnet war, änderte sich dies mit dem Übergang zur Moderne, die nicht nur eine Neuentdeckung der Wolken, sondern auch eine erweiterte Umdeutung des nubigenen Prinzips mit sich brachte. Die diffizile begriffliche Erfassung und die wuchernde Konturlosigkeit der Wolken verliehen ihnen eine neue Bedeutung, die sich in Literatur, Kunst, Philosophie und Wissenschaft nachweisen lässt.
Flussers Schriften begründen eine andere Art zu denken: ein polyglottes Philosophieren zwischen unterschiedlichen Sprach- und Diskurswelten. Sein Werk ist jedoch, vor allem in Deutschland, von einem einseitig medientheoretischen Standpunkt aus rezipiert worden. Der Erfolg von Internet und den Neuen Kommunikationstechnologien in den frühen 90er Jahren hat sein deutschsprachiges Spätwerk zwar berühmt gemacht, dadurch aber auch eine Rezeption anderer Facetten seines Oeuvres erfolgreich verhindert. So gilt es, unterschiedliche Persönlichkeiten in Flusser noch zu entdecken: den Essayisten, Kulturanthropologen, Phänomenologen, Ironiker und Fabelnerzähler. In dieser ersten Gesamtdarstellung begegnet Guldin der voreiligen medientheoretischen Kanonisierung, die einer Zähmung von Flussers unkonventionellem Denkstil gleichkommt, mit einer Neulektüre. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema der Übersetzung, das für Flussers Leben, sein Philosophieren und seine schriftstellerische Praxis von zentraler Bedeutung war. Aus dem Inhalt Denkbewegungen Teil I – Leben Ursprung Abgrund Feld Rückkehr Teil II – Nachdenken Stimmungen Vernetzungen Sprünge Spiele Spiegelungen Verfremdungen Grenzerfahrungen Brücken Standpunkte Teil III – Schreiben Überholen Ausschöpfen Umschreiben Entwerfen