Koop 10 boeken voor 10 € hier!
Bookbot

Harald Tausch

    Entfernung der Antike
    Literatur um 1800
    • Literatur um 1800

      Klassisch-romantische Moderne

      Goethe schreibt seinen „Faust“, Hölderlin macht Griechenland zum Schauplatz seines „Hyperion“, Schiller und Kleist reflektieren über die Anmut – die Zeit um 1800 hat einige der berühmtesten Texte der deutschen Literatur hervorgebracht. Dieses Studienbuch erschließt die klassisch-romantische Moderne mit frischem, innovativem Blick: - Klassik und Romantik als Doppelepoche mit gemeinsamen Konzepten und gemeinsamen Problemen - Literatur im Kontext zeitgenössischer Debatten: u. a. Gattungsdiskurs, Kunstdiskurs, ästhetische Theorie, Sprachdiskurs, Pädagogik, Psychologie, Medizin, Juridischer Diskurs, Naturwissenschaften - Normative Entwürfe und innovative Experimente: Literarische Gattungen, Künste, Wissenschaften und ihre Theorien - Exemplarische Lektüren wichtiger Werke: von Goethe bis E. T. A. Hoffmann, von Schiller bis Kleist, von Novalis bis Eichendorff

      Literatur um 1800
    • Entfernung der Antike

      Carl Ludwig Fernow im Kontext der Kunsttheorie um 1800

      Der Spätaufklärer Fernow (1763-1808) bleibt den Denkfiguren des Klassizismus treu, in dem Antike und Natur als normative Referenzhorizonte dienen, um den „ganzen Menschen“ zu definieren. Sein Beitrag zur Ästhetik folgt den Traditionen von Winckelmann und Mengs, doch ist er durch einen epistemologischen Bruch vom Klassizismus Winckelmanns getrennt. Dieser Bruch, der zwischen mimetischen und produktionsästhetischen Kunstverständnissen verläuft, wird durch Bedeutungsverschiebungen in der kunsttheoretischen Begrifflichkeit verdeutlicht. Fernows historisches Denken der Spätaufklärung, das metaphysisch verankerte Wissensbestände relativiert, transformiert sich zu einem kunsthistorischen Denken. In diesem Bewusstsein des Bruchs mit der Vergangenheit entwickelt er einen neuen Stilbegriff, der die Darstellung als Problem definiert, was nicht mehr als Repräsentation gedacht werden kann. Die Schaffung einer neuen Einheit von „Darstellung“ wird einem Begriff des bildnerischen Umrisses übertragen, der als Einheit fungiert, ohne sich auf das rhetorische Verständnis von compositio zu stützen. Fernow strebt an, autonome Kunst vom Eigenwert des signifikativen Materials her zu bestimmen, was ihn von den Weimarer Kunstfreunden Goethe und Meyer trennt, die beginnen, die normativen Implikationen ihres Klassizismus zu überdenken. Die daraus resultierenden diskursiven Probleme werden besonders in Fernows Schriften über Carstens und Canova behandelt.

      Entfernung der Antike