Die Diplomarbeit untersucht die Entwicklung der "kritischen Kriminologie" in Deutschland aus einer wissenschaftssoziologischen Perspektive. Sie analysiert, wie die soziale Organisation der wissenschaftlichen Gemeinschaft und deren Theorieprogramm sich gegenseitig beeinflussen. Durch diese Rekonstruktion wird ein tieferes Verständnis für die Dynamiken innerhalb der kriminologischen Forschung und deren gesellschaftlichen Kontext geschaffen. Die Arbeit bietet somit einen fundierten Einblick in die Wechselwirkungen zwischen Theorie und sozialer Struktur innerhalb der Disziplin.
Das Lexikon der Violine umfasst über 800 Seiten und behandelt umfassend das Instrument Geige in fünf Bereichen: Instrumentenkunde, Spielpraxis, Komponisten, Geigenbauer sowie Interpreten und Pädagogen. Es ist ein Muss für alle, die beruflich oder privat mit der Geige zu tun haben und wurde mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet.
Seit mehr als fünf Jahrzehnten zielt Hans-Joachim Hespos (*1938) mit seiner künstlerischen Arbeit auf eine Bereicherung der Musik durch bewusst eingesetzte Überforderungsstrategien. Hauptziel der vorliegenden Studie ist eine Ergründung entsprechender Strategien mit Blick auf die klangliche und visuelle Erscheinungsweise der Werke in der Aufführungssituation. Als Ausgangspunkt dient eine Auseinandersetzung mit den Eigenheiten der Notation, deren Individualitätsanspruch nicht nur die Basis von Hespos’ ästhetischem Konzept bildet, sondern auch eine auf ständige Selbstbefragung der Ausführenden zielende Aufführungspraxis einfordert. Notation und Formgebung erweisen sich als Resultate eines auf maximale Kontraste zielenden Kompositionsprozesses, dessen Besonderheiten hier erstmals auch unter Berücksichtigung ausgewählter Skizzen und Aufzeichnungen des Komponisten beschrieben werden. Anhand der Untersuchung lässt sich zeigen, in welch starkem Ausmaß Hespos durch die Beschaffenheit seiner Partituren eine genaue Voraussagbarkeit der Aufführung unterläuft, also von Anfang an auf Elemente setzt, die den Akt der Wiedergabe mit Unschärfen ausstatten und damit letzten Endes auch den Prozess der Rezeption durch das Publikum zu beeinflussen. Eines der grundlegenden Elemente hierbei ist die in unterschiedlichen Graden von den Ausführenden eingeforderte Theatralität, die sich als zentraler Modus Hespos’schen Komponierens überhaupt erweist.