Die Stadt Regensburg bietet einen reichen Fundus an Quellen, der bis in die ältesten Sprach- und Überlieferungsschichten reicht. Die Einzelbeiträge dokumentieren die bisherigen Ergebnisse und Schwerpunkte der sprachgeschichtlichen Forschung, die sich mit diesen Quellen befasst, und weisen auf neue Perspektiven und Desiderata hin, wie z. B. die Neubewertung der althochdeutschen Quellen, die Bedeutung der Stadt für die Entstehung des Jiddischen, die Untersuchung geschriebener und gesprochener Sprache in der Stadt und der sprachlichen (Vorbild-)Wirkung der Stadt von der Frühen Neuzeit bis hin zur Gegenwart. Die Aufsätze decken einen Zeitraum von gut zwölf Jahrhunderten ab und bilden damit Beiträge zur Geschichte einer Stadtsprache, wie sie wohl nur für wenige Städte im deutschen Sprachraum möglich ist.
Susanne Na ßl Boeken


Den Begriff 'okkasionelle Ereignisverben' (okkEV) hat Johannes Erben für die aktivische unpersönliche Konstruktion von normalerweise persönlich konstruierten Verben geprägt; z. B.: «es klingelt». Die Arbeit befaßt sich mit den Erscheinungsformen und -bedingungen dieser Konstruktion in der Gegenwartssprache und in den älteren Sprachstufen des Deutschen. Unter anderem kann gezeigt werden, daß zu den zentralen Gruppen von okkEV nicht nur die bisher bekannten «Licht- und Schallverben», sondern auch Bewegungsverben zu rechnen sind, und daß okkEV älter als bisher angenommen sind: Bereits im Althochdeutschen sind vereinzelte Belege nachweisbar.