Frankfurt ist eine widersprüchliche Stadt. Was über sie nach außen dringt, betrifft Verkehr, Handel, Banken und Kommerz mit all ihren positiven und negativen Begleiterscheinungen. In der Tat fungiert sie seit Jahrhunderten, an wichtigen Verkehrsachsen gelegen, als hervorragende Drehscheibe internationaler Wirtschaftsbeziehungen: vom Kaiser autorisierte Messen, die bis heute existieren, die Frankfurter Börse und weltberühmte, weitverzweigte Bankdynastien. Doch in den Apfelweinkneipen Sachsenhausens sitzen wie eh und je Menschen aller sozialer Schichten beisammen. An den Ufern des Mains flanierend, in den zahlreichen Parks und Grünanlagen oder den Straßencafés sitzend, genießt man sein Leben als Städter. Der Stiftergeist wohlhabender Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert bescherte Frankfurt hervorragende Kunstsammlungen und Museen, Theater, die Oper, Bibliotheken, die Universität und unzählige soziale Institutionen, die es heute noch gibt. Durch viele Neugründungen bereichert, sind sie untrennbar mit dem Lebensgefühl der Stadt verbunden. In neun Entdeckungsreisen stellen die Autorinnen Frankfurt in seiner historischen, architektonischen und kulturellen Vielfalt, aber auch in seinen versteckten und romantischen Ecken vor. Herausragende großformatige Abbildungen illustrieren den informativ und anregend geschriebenen Text von Sabine Mannel und Petra Wasem-Thiele.
Sabine Mannel Boeken



Der Odenwald und die Bergstraße, zwei Gebiete, die zumeist in einem Atemzug genannt werden, haben sich doch ihren eigenen Charakter bewahrt. Den Spuren der Mythologie kann man auf der Nibelungen- und Siegfriedstraße folgen, die quer durch den Odenwald führen. Aber nicht nur dichte Wälder machen das Gebiet zwischen Neckar und Main zu einer beliebten Ausflugsregion, sondern auch liebliche Täler und pittoreske Ortschaften mit historischen Fachwerkhäusern. Im Süden des Odenwaldes schließt sich das Neckartal mit seinen bewaldeten Hängen an, auf denen es zahlreiche Burgen und Ruinen zu entdecken gibt, aber auch die international bekannte Perle der deutschen Städte, Heidelberg. Die Bergstraße, zwischen dem Westtrauf des Odenwaldes und der Rheinebene gelegen, wurde schon als „Strata Montana“ von den Römern bereist. Sie waren es auch, die hier ihr Nationalgetränk, den Wein, kultivierten. Heute wird er vor allem vor Ort in gemütlichen Städtchen wie Weinheim, Heppenheim und Bensheim genossen. Kultur ganz anderer Art findet man in Darmstadt, dem nördlichen Tor zur Bergstraße. Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe machte die Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Zentrum des Jugendstils und hinterließ ihre baulichen und kunsthandwerklichen Zeugnisse.