Die eigentümliche Erscheinung des mittelalterlichen »Reisekönigtums« prägte auch noch im Spätmittelalter die Art und Weise, wie Untertanen das Reichsoberhaupt wahrnahmen. Wenn der Herrscher eine Reichsstadt besuchte, kulminierte dieses außerordentliche Ereignis im Einzug von Herrscher samt Entourage und im festlichen Empfang durch die Stadt.
Der Begleitband zur Ausstellung, die in Zusammenarbeit zwischen den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, dem Exzellenzcluster „Asien und Europa“ der Universität Heidelberg und der TU Darmstadt entstand, stellt ca. 20 Naturkatastrophen vor. Sie bieten über Epochen und Kontinente hinweg ein Bild des sich stets wandelnden Verhältnisses von Mensch und Natur.
In dichter Folge berichten die Medien von Naturkatastrophen, die sich irgendwo auf der Welt ereignen. Ob Erbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis – wir sind durch die Bilder und Berichte unmittelbare Zeugen der Ereignisse. Doch was wissen wir wirklich vom Umgang mit Katastrophen in der Geschichte und Gegenwart in unserer eigenen und in fremden Kulturen? In diesem Buch wird von beispielhaft ausgesuchten Katastrophen berichtet, wobei der Bogen vom Untergang Pompejis im Jahre 79 n Chr. bis zur gegenwärtigen Klimakatastrophe gespannt ist; aber auch weniger bekannte Naturereignisse werden beschrieben wie z. B. eine spätantike Erdbebenserie in Antiochia (525–528 v. Chr.), die Marcellusflut an der Nordsee 1219, das Erdbeben auf Jamaika 1692, der Bergrutsch im schweizerischen Goldau 1806 oder die Dürre und Hungersnot im Sudan 1913/14. Ausgewiesene Experten der jungen Forschung über historische Katastrophen lassen die Zeitgenossen über ihre Wahrnehmung der Katastrophe berichten. Sie erzählen von den unterschiedlichen Deutungen der Ereignisse und den Reaktionen der Betroffenen vor Ort und in der Ferne. • Lebendige Geschichte aus Expertenhand • Fundiert und anschaulich beschrieben