Die Möglichkeit, Verträge und Pakte mit dem Teufel oder den teuflischen Dämonen zu schließen, um Wissen oder Macht zu erhalten, hat Menschen nicht erst seit dem Volksbuch vom „Faust“ beschäftigt. Schon viel früher berichteten eindrucksvolle Legenden, Mirakel und Exempel vom Teufel und seinen Vertragspartnern sowie deren glücklichen oder dramatischen Schicksalen. Das Buch gibt einen Überblick über die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung dieser Vorstellungen in der Geschichte des Christentums bis zum Ende des Mittelalters, wobei auch die religionsgeschichtlichen Quellen offengelegt werden. Vor dem Hintergrund der Bemühungen der Kirche um Christianisierung und Machtsicherung, die im Hochmittelalter in die Ketzerverfolgungen einmünden, erhält der Glaube an Verträge mit dem Teufel und den Dämonen in allen sozialen Schichten Verbreitung. Schließlich prägen scholastische Theologie, Literatur und Volksglaube den Gedanken vom Teufelspakt der Hexen, der im Traktat „Malleus maleficarum“ von 1487, dem ersten Handbuch der Hexenverfolgung, zum zentralen Verbrechen erklärt wird.
Almut Neumann Boeken


Preußen zwischen Hegemonie und "Preußenschlag"
Hugo Preuß in der staatsrechtlichen Föderalismusdebatte
Wie konzeptualisierte Hugo Preuß, der „Vater“ der Weimarer Verfassung, den Föderalismus? Almut Neumann erblickt den Schlüssel für das Föderalismusverständnis von Preuß in dessen Auseinandersetzung mit dem größten deutschen Einzelstaat: Preußen. In der Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik wandelte sich Preußen von einer obrigkeitsstaatlichen Hegemonialmacht zum „demokratischen Bollwerk“, welches jedoch im „Preußenschlag“ von 1932 entmachtet wurde. In ihrer diskursgeschichtlichen Untersuchung zeichnet die Autorin nach, wie der links-liberale Preuß den sich verändernden asymmetrischen Föderalismus im Kontext der deutschen Staatsrechtslehre analysierte. Sie zeigt, dass er eine innovative Föderalismuskonzeption entwickelte, die bis heute fortwirkt.