Von der Wissenschaft wird erwartet, dass sie gesellschaftliches und individuelles Handeln orientiert. Doch was heißt es, Verantwortung für diese Orientierung zu tragen? Die Beiträger*innen des Bandes gehen auf die allgemeine sowie die fachspezifische Dimension geographischer Verantwortung ein und formulieren Merkmale einer verantwortungsvollen und guten Gründen folgenden Wissenschaftspraxis. Diese guten Gründe sind auf Reflexion verwiesen, die auf die Wissenschaftspraxis zurückwirken. Die hier präsentierten Reflexionsfolien können als Studier- und Diskussionsgrundlage dienen und einen Prozess der Selbstreflexion anstoßen, wie Geographie als Wissenschaft sein sollte – und wie nicht.
Ethik, Englisch, Geographie, Geschichte, politische Bildung, Religion
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Fachliches Lernen im Unterricht verlangt von Lernenden und Lehrenden auf vielen Ebenen Urteilsvermögen, um streitbare Positionen verhandeln und bewerten zu können. Fraglich ist, wie Urteilsbildung jenseits der Beliebigkeit von Meinungen oder des machtvollen Besserwissens gelingen kann. Das wird man ja noch sagen dürfen! ist ein Satz, der immer wieder zu hören und zu lesen ist. Statt einem anything goes das Wort zu reden, regt dieser Band über Fächergrenzen hinweg zu einer neuen Verständigung über eine derzeit wenig reflektierte Urteilspraxis an: Worüber wird in den jeweiligen Fächern geurteilt? Welche Rolle spielen Emotionen angesichts einer seit Kant stark kognitiv geprägten Vorstellung von Urteilsfähigkeit? Wie sind relevante Bewertungsmaßstäbe für richtiges Urteilen und/oder Handeln zu gewinnen? Welche didaktisch-methodischen Konzepte sind geeignet, eine Provokation sozial erwünschter Antworten oder einen unfruchtbaren Schlagabtausch von Meinungen zu vermeiden? Inhaltsverzeichnis Anke John, Mario Ziegler, Mirka Dickel, Michael May, Katharina Muth, Laurenz Volkmann: Wertmaßstäbe und Urteilsbildung in den Fachdidaktiken. Ein Vergleich zur Einführung Laurenz Volkmann: Urteil und Urteilsbildung in der englischen Fachdidaktik ein non-topic? Von der Spurensuche nach kritisch-reflexiven Anteilen im kompetenzorientierten Englischunterricht Mario Ziegler: Die Schulung der Urteilsfähigkeit im Ethikunterricht. Grundsätze der Lehrstückdidaktik Mirka Dickel: Ethisches Können. Geographieunterricht als hermeneutische Ethik Anke John: Historische Urteilsbildung. Wertewandel und historische Darstellungsfragen Michael May: Aber bitte mit Gefühl! Rationale politische Urteilsbildung als Ziel und Herausforderung politischer Bildung Katharina Muth: Orientierung geben und Identitäten stiften? Was der Religionsunterricht in Bezug auf Urteilsbildung leisten kann und sollte und was nicht
"Geographien Ozeaniens" rückt eine Weltregion in den Mittelpunkt, die aus europäischer Perspektive häufig vergessen wird, wohingegen der ehemalige US-Präsident Barack Obama vom 21. Jahrhundert als einem "Pacific Century" sprach. Für die Behandlung Ozeaniens im Geographieunterricht stellt sich einerseits die Frage nach dem Umgang mit regionalem Wissen und andererseits die Frage nach der Vermeidung einer eurozentrischen Perspektive. Der vorliegende Sammelband versucht Antworten zu finden und bezieht anhand der Beiträge aus physisch- und humangeographischer, geographiedidaktischer und anthropologischer Perspektive implizit oder explizit Stellung.
Was ist das Spezifische der Gestalttherapie? Was unterscheidet sie von anderen Therapieformen? Um den dialogisch-reflexiven Kern der Gestalttherapie zu erfassen, setzt Mirka Dickel an ihren gestalttheoretischen, phänomenologischen und dialogischen Wurzeln an, begründet eine dialogphänomenologische Theoriewende ihrer Selbstbeschreibung und stellt Merkmale des dialogischen Therapiegesprächs heraus. Mit der Vorstellung, Wege aus der Entfremdung anzutreten, ist keine heilsgeschichtliche Idee verknüpft, als gäbe es die Wiedergewinnung des Verlorenen. Doch aus dem Bewusstsein des Verlustes lässt sich ein säkularisiertes Heilungsdenken durch Bildungsarbeit als dialogphänomenologische Therapeutik erreichen.