André Büssing Boeken






Telearbeit und Qualität des Arbeitslebens
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In den letzten Jahren hat die Gestaltung von Arbeitszeiten die gesellschaftspolitische Diskussion stark geprägt. Das neue Arbeitszeitgesetz hat heftige Kontroversen ausgelöst, insbesondere hinsichtlich der Diskussion über den Samstag als Regelarbeitstag, die Aufhebung von Ladenschlusszeiten und die Flexibilisierung betrieblicher Arbeitszeiten. Die traditionelle Normalarbeitszeit wird zunehmend durch neue Modelle ersetzt, was Fragen zur Vereinbarkeit betrieblicher Interessen und Arbeitnehmerbedürfnisse aufwirft. Im Spannungsfeld zwischen staatlicher Deregulierung und betrieblicher Flexibilisierung wird das Konzept der „Sozialverträglichkeit“ zentral. Es bleibt unklar, ob flexible Arbeitszeiten den Beschäftigten mehr Freiraum für die Integration von Berufs- und Privatleben bieten oder ob sie die Abhängigkeit von betrieblichen Anforderungen verstärken. In einem interdisziplinären Kontext beleuchten Wissenschaftler und Praktiker verschiedene Aspekte der „Sozialverträglichkeit“ und „Arbeitszeitgestaltung“. Die Beiträge sollen die wissenschaftliche und politische Diskussion intensivieren und durch Erfahrungsberichte konkretisieren. Sie führen zu einer Bestimmung zukünftiger Anforderungen an Praxis, Politik, Gewerkschaften und Wissenschaft. Das Buch bietet durch ein umfangreiches Stichwortverzeichnis schnellen Zugang zu Themen und verdeutlicht übergreifende Zusammenhänge. Es richtet sich an Wissenschaftler, Politiker, Ökonomen sowie
Forschungsarbeit über die Zusammenhänge zwischen Organisationsstrukturen, Tätigkeit und Individuum in drei psychiatrischen Krankenhäusern. Die Untersuchung basiert auf Dokumentenanalysen, Expertengesprächen, Befragungen und Beobachtungsinterviews.
Das Krankenhaus steht bei der Diskussion um eine Reform und Modernisierung des Gesundheitswesens im Zentrum des Interesses. Dabei geht es zum einen um die Kosten, zum anderen aber auch um die Qualität. Im Zuge der Bemühungen zur Verbesserung von Qualität in Produktion und Dienstleistung wird vom Krankenhaus erwartet, dass Strukturen, Ergebnisse und Prozesse so verbessert werden, dass eine umfassende Qualität der Gesundheitsdienstleistung erreicht wird. Das vorliegende Buch widmet sich Modellen und Maßnahmen zur Verbesserung von Qualität im Krankenhaus. Dabei steht die enge Verzahnung zwischen Dienstleistungsqualität und Qualität des Arbeitslebens im Sinne eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements im Krankenhaus im Vordergrund. An die Darstellung gesundheitsökonomischer Modelle zur Krankenhausfinanzierung schließen sich Beiträge zur Interaktionsarbeit in der personenbezogenen Dienstleistung, zur Qualifizierung und Professionalisierung in Pflege und Medizin sowie Beiträge zum Qualitätsmanagement im Krankenhaus an.
Mit der Technikforschung einerseits und der Arbeitszeitforschung andererseits verknüpft dieser Sammelband zwei aktuelle Forschungs- und Diskussionsstränge, die bislang weitgehend isoliert voneinander behandelt wurden. Aus der Verbindung erwachsen zwei neue Untersuchungsperspektiven: Zum einen gehen die Beiträge der Frage nach, inwieweit die Technikentwicklung und speziell der rasch in sämtliche Arbeitsbereiche vordringende Einsatz der modernen Informations- und Kommunikationstechniken die Gestaltung der Arbeitszeit verändert. Zum anderen wird die Untersuchungsperspektive umgekehrt und thematisiert, wie sich die moderne Technik für arbeitszeitpolitische Ziele nutzen läßt. Übereinstimmend kommen die Beiträge zu dem Ergebnis, daß die neuen Techniken den bisher engen räumlichen und zeitlichen Bezug lockern. Arbeitsabläufe lassen sich unterbrechen, Ergebnisse nahezu unbegrenzt bereitstellen und Tätigkeiten zu anderen Zeitpunkten und an fast beliebigen Orten fortsetzen. Zukünftig wird die Arbeitszeit erheblich differenzierter ausgestaltet werden können. Bei einer ergebnisorientierten Arbeitsorganisation zählt nicht mehr die Dauer der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit, sondern es kommt auf den Termin der zu erbringenden Leistung sowie deren vereinbarte Qualität an. Traditionelle Muster der Arbeitszeitverkürzung greifen immer weniger, um die Arbeit gleichmäßiger umzuverteilen.