Sigrun Richter Boeken






Interessenbezogenes Rechtschreiblernen
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Die Volkskorrespondenten-Bewegung der SED-Bezirkspresse spielte in der DDR seit ihrer Entstehung eine wichtige Rolle für die Parteizeitungen. Die semiprofessionellen Journalisten dienten den Parteimedien als Informanten, freie Mitarbeiter, aber auch als 'Alibifunktion' für die Behauptung, daß die Werktätigen selbst in den Medien zu Wort kommen. Ihre Entstehung, Entwicklung und Arbeitsweise eröffnen auch die Methoden der Lenkung und Anleitung der SED gegenüber den Journalisten. Das Ziel der Arbeit ist in erster Linie die Aufbereitung der vorhandenen Quellen und die umfassende Darstellung der Entwicklung der Volkskorrespondenten-Bewegung.
Ausgangspunkt der Arbeit ist, dass Lese-Rechtschreibprobleme nach wie vor ein erhebliches schulisches und gesellschaftliches Problem darstellen. Die Misserfolge bisheriger schulischer Früherkennungs- und Förderbemühungen werden darauf zurückgeführt, dass die ihnen zugrunde liegenden theoretischen Annahmen unzutreffend sind, was anhand vielfältiger Untersuchungen belegt wird. Wenn das LRS-Problem wirkungsvoller als bisher angegangen werden soll, ist eine neue Grundlegung erforderlich, die im „Spracherfahrungsansatz“ von BRÜGELMANN u. a. gesucht wird. Im empirischen Teil der Arbeit wird eine Längsschnittuntersuchung dargestellt, in der die Rechtschreibentwicklung von 500 Schulanfängern von der Einschulung an über 18 Monate verfolgt wird. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die schriftsprachspezifische Vorerfahrung der Kinder eher als die bisher verwendeten schriftsprachfernen „Grundfunktionen“ (wie visuelle und auditive Differenzierungsleistungen) geeignet sind, von LRS bedrohte Kinder schon am Schulanfang erkennen und entsprechend fördern zu können. Die Ergebnisse zeigen einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen diesen Vorkenntnissen und späteren Rechtschreibleistungen; sie belegen aber auch, dass die Entwicklung damit nicht determiniert ist. Als weitere Verursachungsfaktoren werden die Art der schulischen Unterweisung und individuelle Faktoren der Lernenden ausgemacht. Mit einer Zusatzerhebung mit zurückgestellten Kindern wird nachgewiesen, dass der spielerische Umgang mit Schriftsprache dem Lernprozess förderlich ist.