Barnett Newman (1905-l970) gehört zu den prominentesten Vertretern einer Künstlergeneration, die in den 40er und 50er Jahren eine neue Ära der amerikanischen Malerei begründet haben. An der programmatischen Formulierung des avantgardistischen Selbstbewußtseins, mit dem Amerika das Kunstzentrum Frankreich ablöst, haben seine Schriften entscheidenden Anteil. Die Analyse der Quellentexte deckt die unterschiedlichen Funktionen des modernen Künstlertextes auf und veranschaulicht die Reflexion des bildenden Künstlers über die Probleme der sprachlichen Äußerung.
Peter J. Schneemann Boeken






Dieser Band versammelt die Beiträge von zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die am internationalen Kolloquium Masterplan. Konstruktion und Dokumentation amerikanischer Kunstgeschichten im April 2000 in der Villa Mettlen in Muri bei Bern teilnahmen. Thema ist die Geschichtsschreibung amerikanischer Kunst und die Problematik historiographischer Paradigmen. Die Beiträge reflektieren aus aktuellen Blickwinkeln europäische und amerikanische Muster der Identitätssuche im 19. und 20. Jahrhundert. Anhand bekannter Künstler wie Paul Cézanne, Joseph Cornell oder Allan Kaprow werden die Mechanismen der Biographik und Rezeptionsgeschichten demonstriert. Diskurse um Technik, Gattungen und Wertvorstellungen erweisen sich als prägende Modelle unserer Vorstellungen von der Entwicklung der amerikanischen Kunstszene.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde besonders in Frankreich die gesellschaftliche Aufgabe der Künste neu diskutiert. Die Gattung der Historienmalerei stand dabei im Mittelpunkt des Interesses. Verschiedenste Projekte zu ihrer Förderung und Erneuerung wurden formuliert. An die Künstler wurden konkrete Themenvorschläge und zu vermittelnde moralische Inhalte herangetragen. Es stellt sich jedoch die grundlegende Frage, ob diese programmatischen Quellen als hinreichende Interpretation der Gemälde von Joseph-Marie Vien, Gabriel-François Doyen, Nicolas-Bernard Lépicié, Jean-Simon Berthélemy, François-André Vincent, Jacques-Louis David, Jean-Germain Drouais und anderen gelesen werden dürfen. Die Studie geht von einem sehr viel differenzierteren Verhältnis zwischen Doktrin undkünstlerischem Werk aus, indem sie das Publikum nicht als passiven Adressaten, sondern in seiner aktiven Rolle bei der Transformation der alten Gattung diskutiert. Mit kritischem Bezug auf den aktuellen Forschungsstand formuliert die Untersuchung methodische Voraussetzungen für eine neue Annäherung, die nach der künstlerischen und rezeptionsästhetischen Dimension der neuen Aufgabenstellung der Historie fragt. Der Autor entgeht dadurch nicht nur dem einseitigen Begriff der Propaganda oder der retrospektiven Projektion revolutionärer Inhalte, sondern auch der Isolation der ästhetischen Probleme.
Paradigmen der Kunstbetrachtung
Aktuelle Positionen der Rezeptionsästhetik und Museumspädagogik
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Die vorliegende Publikation analysiert aktuelle Modelle der Kunstbetrachtung. Welche Vorstellungen einer idealen Beziehung zwischen Werk und Rezipienten haben sich als Leitbilder erwiesen? Erstmalig wird eine Differenzierung der von den jeweiligen Protagonisten verfolgten Interessen geleistet. In welchem Verhältnis stehen künstlerische und institutionelle Zielsetzung der Betrachterführung? Die Beiträge internationaler Experten verfolgen künstlerische Konzeptionen ebenso wie Projekte der Vermittlung und methodologische Implikationen einer Kunstwissenschaft, die sich auf die Rezeptionsästhetik beruft. Durch Fallstudien und pointierte Diskussionen wird die Tragweite der Fragestellung deutlich: Welche Freiheit wird der Figur des Betrachters zugebilligt, der doch als konstitutive Instanz für den Kunstbegriff so mächtig zu sein scheint?
Das Buch leistet einen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Konzeption und Ausrichtung von Künstlerausbildung. Die zwölf darin versammelten Beiträge stellen Argumente für die Perspektivbildung im Ausbildungsbetrieb und für die wissenschaftliche Kategorienbildung zur Verfügung. Sie nehmen Bezug auf die gegenwärtigen Reformprozesse und Umstrukturierungen an den Kunsthochschulen, beschreiben Theorie und Praxis der Lehre und untersuchen deren Widerhall in der künstlerischen Arbeit. Im Vordergrund des Interesses der Autoren stehen Erfordernisse und Leistungen des Betriebs, Rollenbilder von Künstlern und gesellschaftliche Erwartungen an deren Professionalität und Kreativität. Die Institutionengeschichte wird so um eine soziologisch aufgeschlossene, funktionsorientierte Neuausrichtung erweitert.
Freiraum und Funktionsraum
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Renommierte internationale Künstlerinnen und Künstler nahmen 2004 an dem mit 1,2 Millionen Schweizer Franken hoch dotierten Wettbewerb für die Gestaltung des Inselspital-Areals der Stadt Bern teil. Welche künstlerischen Positionen zwischen Freiraum und Funktionsraum werden heute in einem zeitgenössischen Kunst- und Bau-Projekt bezogen? Dieser spannenden Frage geht die vorliegende Dokumentation nach. Sie legt das Auswahlverfahren offen und beschreibt zehn ausgewählte Beiträge. Hierzu gehören das Siegerprojekt Jurten von Thomas Huber sowie unter anderem die Entwürfe von Alfredo Jaar, Harald Klingelhöller, Jorge Pardo, Karin Sander, Erik Steinbrecher oder George Steinmann. Thomas Huber stellt das künstlerische Konzept seines Projektes selbst vor. Die exemplarische Analyse der Rahmenbedingungen und Stationen des Wettbewerbs bieten Künstlern und Entscheidungsträgern wertvolle Einblicke.