Die temporalen Elemente des Englischen und deren Zeitbezug in fiktionalen narrativen Texten
Semantik, Pragmatik und nicht-monotone Inferenzen in einem indexikalischen Modell temporaler Bedeutung
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Diese Untersuchung befasst sich mit den Funktionen temporaler Elemente in authentischen Erzähltexten der modernen englischsprachigen Literatur. Es wird untersucht, wie diese Elemente die Rekonstruktion zeitlicher Anordnungen von Gegebenheiten durch die Leserschaft beeinflussen. Dabei werden drei semantische und pragmatische Ansätze kombiniert und modifiziert: die Tempusanalyse nach Reichenbach, die indexikalische Wahrheitssemantik und die Rekonstruktion textueller Verzeitungsstrukturen als Anwendung annullierbarer Inferenzen. Eine fundierte Analyse komplexer Texte steht im Vordergrund. Die Textanalysen zeigen, dass Default-Prinzipien auf drei unterschiedlichen Textebenen gelten: der lokalen Textebene (zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Ereignisse), der thematischen Textebene (thematisch zusammenhängende Texteinheiten) und der globalen Textebene (Text als Ganzes). Zudem belegen die Analysen, dass sich die Textfunktionen des Perfekts nicht allein aus dem Bedeutungsgehalt der Elemente ableiten lassen. Während Adverbiale eng mit der Bedeutung der Tempora verknüpft sind, erfüllen sie häufig von diesen unabhängige Textfunktionen.
