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Grete Weil

    18 juli 1906 – 14 mei 1999

    Grete Weils literaire stem komt voort uit diepgaande persoonlijke ervaringen, waarbij ze thema's als verlies, herinnering en overleving verkent met een onwrikbare psychologische diepgang en een aangrijpende, poëtische stijl. Haar schrijven duikt vaak in de complexiteit van identiteit en de blijvende impact van historisch trauma op het individu. Weil beheerst de kunst om verhalen te creëren die zowel intiem als universeel zijn, en trekt lezers mee in verkenningen van menselijke veerkracht en de zoektocht naar betekenis te midden van tegenspoed. Haar onderscheidende aanpak maakt het diep persoonlijke tot verhalen die resoneren met een tijdloze, universele kwaliteit, wat aanzet tot nadenken over de aard van het lot.

    Generationen
    Tramhalte Beethovenstraat
    Meine Schwester Antigone
    Leb ich denn, wenn andere leben
    Der Brautpreis
    Spätfolgen
    • Die Überlebenden des Holocausts haben sich in dem Leben danach eingerichtet. Doch unter der Oberfläche des Alltäglichen ist die Vergangenheit nur verschüttet. Die Erinnerung - an die Verfolgung, an die Angst, das Unrecht, an den Schrecken von Auschwitz - schwindet nicht mit den Jahren. Aus geringfügigem Anlaß bricht der Schrecken nach Jahrzehnten der scheinbaren Bewältigung hervor, und seine Abwehr nimmt zuweilen absurde und groteske Formen an. Grete Weil erzählt von solchen Menschen und Begebenheiten.

      Spätfolgen
    • 'Leb ich denn, wenn andere leben' ist Grete Weils Rückblick auf ihr Leben, auf ihre Herkunft. Eine Geschichte, die zurückgreift bis ins 19. Jahrhundert. Noch einmal entfaltet Grete Weil die Lebenswelt des jüdischen Großbürgertums, das Deutschland als Heimat empfand, schildert die Zeit von Verfolgung und Exil, die Ermordung ihres Mannes im KZ, die illegale Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1947. Das Buch ergänzt, was die veröffentlichten Romane und Erzählungen ausgespart hatten. Man kann den Rückblick der 91-jährigen Grete Weil auf ihr Leben, auf ihre Herkunft nicht ohne Erschütterung lesen.

      Leb ich denn, wenn andere leben
    • Es ist eine Ehe mit komplizierter Konstellation: Susanne ist reich („das Vermögen ihrer vergasten Eltern war enorm und sie die einzige Erbin“ ), ihr Mann Andreas ist ein mittelloser deutscher Schriftsteller ohne Werk. Sie leben im Land der Mörder ihrer Eltern, weil sie meint, ein deutscher Dichter müsse in deutscher Umgebung leben. Noch komplizierter ist, wie sie sich kennenlernten: in Amsterdam, im Jahr 1941. Damals wird Andreas als Berichterstatter einer Münchner Zeitung ins besetzte Holland geschickt. In der Beethovenstraat in Amsterdam lebt er zur Untermiete und wird vom Fenster aus Zeuge, wie Nacht für Nacht Juden in Sonderzügen der Tram abtransportiert werden. Er versucht zaghaft zu helfen, verstrickt sich mehr und mehr in jüdische Schicksale – und kann doch nichts verhindern. Susanne lebt als verfolgte Jüdin in Amsterdam – und konnte nur überleben, weil auch sie sich in Schuld verstrickte. Grete Weils Tramhalte Beethovenstraat war der erste deutschsprachige Roman einer Überlebenden über Exil, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Sie verarbeitet persönliche Erfahrungen (in der Beethovenstraat hatte sie selbst von 1938-1943 gelebt) und schreibt nicht nur über die dramatische Zeit während des Krieges, sondern auch über das diffizile Leben im Deutschland der Nachkriegszeit – mit einer Offenheit und schonungslosen Ehrlichkeit, die auch heute noch erstaunt.

      Tramhalte Beethovenstraat
    • Der Brautpreis thematisiert den Machtkampf um den Brautpreis zwischen zwei Männern und das Liebesleid von Michal, Tochter König Sauls und Frau Davids. Durch die Stimmen von Grete und Michal entsteht ein Dialog über die Jahrtausende. Grete Weil beeindruckt durch ihre menschliche Perspektive und das Streben nach Verständnis und Versöhnung.

      Der Brautpreis. Roman
    • Am 17. Mai 1943 wird Salomon Waterdragers jüdische Familie in Amsterdam verhaftet. Voll ohnmächtiger Wut versucht Waterdrager die Nazis davon zu überzeugen, dass es sich um einen Irrtum handelt – und sitzt dabei selbst einem schrecklichen Irrtum auf. Ans Ende der Welt ist das erste literarische Zeugnis der Deportation holländischer Juden durch die Nazis. Voller Szenen, die Weil als Emigrantin in Amsterdam selbst mitangesehen hatte: die Abholung der Familien, der Aufenthalt im Theater Schouwburg, das als Sammellager dient, die Arbeit des Jüdischen Rates, der die Verhafteten beruhigt und versorgt, und auch die Arbeit einer Widerstandsgruppe. Vor allem aber: die Verhöre und die Folter durch die Nazis, die die Gefangenen dazu bringen, Verrat an ihren Nächsten zu begehen. Beklemmend schildert Grete Weil die Atmosphäre der Angst, Verzweiflung und Hoffnung, an die sich die Verlorenen klammern. Aber sie erzählt auch einfühlsam von einer ersten, scheuen Liebe im Angesicht des nahen Todes.

      Ans Ende der Welt: Erzählung