Andrea Edel Boeken


![Thomas Henke, liquid identities, volume 1 - 3 ; [Katalog zur Ausstellung "Broken Evidence. Filmporträts aus Liquid Identities von Thomas Henke mit Installationsbauten von Lorenz Estermann des Referats Kultur der Stadt Kaiserslautern in der Fruchthalle Kaiserslautern vom 22.08. bis 31.10.2008]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)



Dieter Kiessling, arrested movement
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Im Zentrum des vorliegenden Katalogs stehen neue Videoporträts des Medienkünstlers Dieter Kiessling. Die von ihm porträtierten Personen werden in einer für sie typischen Umgebung gezeigt und wie sie allmählich, in kleinen Schritten einen Kreis von 360 Grad en face zur Kamera vollziehen, die fix im Zentrum des Raumes positioniert ist. Im konstanten, direkten Gegenüber des Betrachters zur gezeigten Person, entfaltet sich ein faszinierend zeit- und ortloser Zwischenraum. Die in Echtzeit aufgezeichneten Geräusche und das analog zur Drehbewegung der Kamera allmähliche Vorbeiziehen der Umgebung im Film generieren ein Empfinden des ruhevollen Vergehens von Zeit in der Ausdehnung eines Moments. Diese Verlangsamung des Zeitempfindens ermöglicht dabei die Öffnung im inneren Raum des Betrachters für eine ganz unmittelbare Begegnung mit der Welt des Gegenübers.
Medienkünstler Thomas Henke (*1972) hat einen neuen Ansatz für Filmporträts entwickelt. ´Liquid Identities I-III´ bespricht die ersten Porträts seiner neuen Werkreihe. Das Innere von Persönlichkeiten sichtbar zu machen, ihre Veränderlichkeit und Widersprüchlichkeit ist eines der Ziele seiner Porträtkunst. Henke wählt seine Protagonisten aus und lässt sie sich selbst und ihr persönliches Umfeld filmen. Das so gewonnene Rohmaterial verwendet er, um daraus im Schnitt Porträtfilme von extremer Lebendigkeit zu fertigen, die das Ich der Porträtierten atmen. Seine ´Liquid Identities´ widmen sich Selbstdarstellungen von Jugendlichen, die das Empfinden der Betrachter herausfordern, eigene Haltungen einzunehmen. Gegensätze in den Gedanken und Lebensweisen Jugendlicher heute prallen in den Filmen hart aufeinander. Darüber hinaus sind auch Arbeiten von Lorenz Estermann (*1968) filmisch festgehalten. Die Installationen von Lorenz Estermann sind Gefäße für die brisanten Inhalte.