Thema dieses Buches ist die Magie, insbesondere der Verzehr der Vitalkraft von Menschen, Tieren oder Pflanzen. Die Mafa schätzen, dass dies etwa von einem Drittel der Bevölkerung praktiziert wird. Schritt für Schritt beschreibt Godula Kosack, wie sie die Kultur der Mafa in Nordkamerun verstehen lernt: die Mehrfrauenehe, Muttergefühle oder die Welt der Geister. Sie schildert das afrikanische Weltbild und versucht die Phänomene zu erklären, die sie selber erfahren hat. Menschen können anderen kraft ihres Geistes schaden. Gab es auch in Europa ähnlich Phänomene? Die Autorin kommt zu einer neuen Einschätzung der europäischen Hexenverfolgung, die ihr zufolge keine Verirrung des finsteren Mittelalters ist, sondern vielmehr die Geburtshelferin des modernen Weltbilds.
Godula Kosack Boeken




Es gibt nur wenige Studien über Frauen in den Wechseljahren, und wir wissen kaum etwas darüber, wie dieser körperliche und soziale Prozess in anderen Teilen der Welt durchlebt wird. Wenn wir die Positionen und Aufgaben von Frauen jenseits der Menopause in verschiedenen Kulturen genauer betrachten, kann uns das zu einer neuen Sichtweise führen: Die Menopause, wie sie durch die Medizin und andere Wissenschaften konstruiert wird, löst sich angesichts der Lebenswirklichkeit auf in eine Unzahl von Befindlichkeiten, die sowohl aus dem persönlichen als auch aus dem kulturabhängigen Schicksal der Frauen zu erklären sind. Vielleicht kommen wir so zu dem Schluss, dass es für Frauen "in der Regel" keine Regeln mehr gibt? Und vielleicht gelingt es dann, sie unabhängig von ihrer Gebärfähigkeit als Hälfte der Menschheit zu sehen? Im Diskurs über Männer wird schließlich auch nicht stets die Frage mitgeführt, ob sie zeugungsfähig sind oder nicht ... Über Medikalisierung, Pharmabroschüren und Osteoporose, die biokulturellen und politischen Prozesse sowie die soziale Konstruktion der Wechseljahre in verschiedenen Kulturen berichtet dieses Buch. Nicht zuletzt aber vermittelt es anschaulich das Leben von Frauen nach dem Klimakterium in Georgien, Griechenland, Indien, Japan, Kamerun, Neuseeland und andernorts.
Die Mafa im Spiegel ihrer oralen Literatur
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Die Mafa sind mit etwa 200.000 Personen die größte ethnische Gruppe im nördlichen Mandara-Gebirge in Nord-Kamerun. Diese subsistenzwirtschaftlich organisierte Ethnie wird gelegentlich als „Matakam“ bezeichnet, was aus der Zeit der Sklaverei stammt. Bei den Mafa herrscht ein patrilineares Verwandtschaftssystem, das die Abstammung über den Vater definiert. Frauen ziehen nach der Hochzeit in das Gehöft ihres Mannes und werden dort als Fremde betrachtet. Die Autorin lebte zwischen 1981 und 1997 insgesamt 28 Monate bei den Mafa und sammelte 157 Geschichten, die größtenteils von Frauen erzählt werden. Diese Geschichten behandeln alle Lebensbereiche: Geburt, Kindheit, Ehe, Glaubensvorstellungen und mehr. Die Mafa betrachten ihre Geschichten als historische Ereignisse, die das Magische real erscheinen lassen. Sie reflektieren Konfliktsituationen und menschliches Verhalten innerhalb des kulturellen Rahmens. Die Geschichten zeigen die Vielfalt menschlicher Eigenschaften und die gesellschaftlichen Normen, die das Verhalten beeinflussen. Trickster-Geschichten, die etwa ein Drittel der Oralliteratur ausmachen, dienen als Lehrstücke. Die Autorin entwickelte aus den Geschichten einen Leitfaden für Tiefeninterviews, wobei die ErzählerInnen auch zu InformantInnen wurden. Die Themen der Interviews, wie Heirat und religiöse Vorstellungen, spiegeln sich in den Märchen wider und zeigen die kulturelle Spezifität der Mafa, während sie gleichzeitig u
Von Ende des 15. bis Anfang des 18. Jahrhunderts fielen zehntausende Menschen der Hexenverfolgung zum Opfer, vor allem Frauen, aber auch Kinder und Männer. Godula Kosack beleuchtet 365 Einzelschicksale, um Gedenktage zu schaffen und die verschiedenen Perspektiven auf Anklagepunkte, Verteidigungsstrategien und gesellschaftliche Ängste darzustellen.