Mira Kadric Boeken






Translatorische Arbeitsfelder - umfassend und aktuell! Dieser Band liefert ein differenziertes und aktuelles Panorama des Praxisfeldes Translation: der tätigkeitsbezogenen Kompetenzen sowie der didaktischen Anforderungen und Möglichkeiten. Zunächst werden ausgehend vom neuesten Forschungsstand ein Verständnis von Translation als soziale Praxis geschaffen sowie die grundlegenden Anforderungen, Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsmittel dargelegt. Danach erfolgt ein Einblick in die Tätigkeitsfelder, die von den klassischen Aufgabengebieten über neueste Berufsfelder bis hin zu verwandten Tätigkeitsbereichen reichen. Im dritten Teil werden exemplarisch in Form reflektierter Berichte erfahrener Praktiker die Abläufe in verschiedenen Berufsfeldern vermittelt. Der Band ist eine wichtige Orientierungshilfe für alle, die sich für die translatorischen Studiengänge interessieren oder sich über die Arbeitsmöglichkeiten in diesem Bereich informieren wollen.
Dialog als Prinzip
Für eine emanzipatorische Praxis und Didaktik des Dolmetschens
Theaterpädagogische Ansätze als Teil einer modernen translatorischen Didaktik - das ist einer der zentralen Gedanken dieses Werks. Das Buch beschäftigt sich mit den verschiedenen Lebensbereichen, in denen dialogisches Dolmetschen zur Anwendung kommt und entwirft eine spezifizierte Didaktik. So wird anschaulich gezeigt, wie Elemente des Theaters der Unterdrückten in den Dolmetschunterricht eingebaut werden können. Das Buch plädiert für eine kritischkonstruktive Didaktik und zeigt verschiedene Wege zu erfolgreicher transkultureller Tätigkeit auf, die die Zielsetzungen aller an der Kommunikation Beteiligten berücksichtigen und es gleichzeitig ermöglichen, Beeinflussungen im Translationsakt zu vermeiden.
Memorisierungsstrategien im Dolmetschprozess
Thesen, Techniken, Tools
Der Band beschäftigt sich mit der Dolmetschdidaktik für verschiedene Bereiche des Dialogdolmetschens und greift neueste Erkenntnisse neurowissenschaftlicher und dolmetschdidaktischer Forschung auf. Die Zusammenhänge zwischen Wissens- und Informationsverarbeitung bzw. -behaltung werden erklärt, besondere Beachtung gilt dabei Gedächtnis und Wissen, Gedächtnis und Notation sowie didaktische Iteration und Habituation. Behaltensstrategien, dolmetschtechnische Notation und Dolmetschstrategien werden anhand anschaulicher Beispiele für die Berufsfelder Diplomatie und Politik, Gerichte und Behörden, Gesellschaft und Soziales, Wirtschaft und Unternehmenskommunikation entwickelt und dargestellt.
Das Buch beschreibt sechs besondere Berufsfelder für Dolmetscher*innen mit ihren Einsatzgebieten, Tätigkeitsinhalten und nötigen Kompetenzen: Immer mehr Dolmetscher*innen arbeiten als Sprachlehrer*innen – ihr Berufsbild ist bisher kaum thematisiert. Im Marketing setzen Dolmetscher*innen ihre Kompetenzen bei der kulturellen und sprachlichen Adaptierung von kommunikativen Marketingmaßnahmen ein. Das technologiegestützte und kooperative Terminologie- und Wissensmanagement dient der Vermeidung von Fachwortschatz- und Fachwissenslücken. Medizintourismus ist die Folge einer steigenden Patient*innenmobilität. Patient*innen und Ärzt*innen erwarten hier über die Dolmetschung hinausgehende Serviceleistungen. Schriftdolmetschen, also die simultane Verschriftlichung mündlicher Äußerungen, erlaubt es hörgeschädigten Menschen Reden oder Vortrage mitzulesen. Video- und Telefondolmetschen ist ein von der Technik mitbestimmtes Setting. Es ist ein Feld, das etwa im Gesundheits- und Rechtssektor rasch an Bedeutung gewinnt.
Friedenskonferenzen, Gipfeltreffen von Präsidenten der Großmächte oder der EU-Regierungschefs: Nicht selten sind das historische Ereignisse, auf die die Augen der Welt gerichtet sind. Täglich finden in jeder größeren Stadt Tagungen und Treffen von Politiker*innen und Diplomat*innen statt, dazu unzählige Konferenzen von Fachexpert*innen und Beamt*innen. All diese Treffen sind auf hochqualifizierte Dolmetschende angewiesen – auch wenn sich diese zumeist dezent im Hintergrund halten und von der Öffentlichkeit oft gar nicht wahrgenommen werden. Für das diplomatische und politische Dolmetschen gilt, dass jedes Wort und jede Nuance zählen: Genau das ist das Thema dieses Studienbuches. Die Autorinnen geben wertvolle Einblicke in die Usancen des politischen und diplomatischen Dialogdolmetschens und lassen den Berufsalltag durch Interviews mit Dolmetscherinnen von sechs Sprachen (Arabisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch), die für das österreichische Außenministerium bei offiziellen bilateralen Treffen tätig sind, lebendig werden.
Gerichts- und Behördendolmetschen
Prozessrechtliche und translatorische Perspektiven
Das Gerichts- und Behördendolmetschen nimmt im Rechtsharmonisierungsprozess der EU eine zentrale Stellung ein. Zum einen steigt damit das Qualitätsbewusstsein bei Behörden und Gerichten, zum anderen wächst angesichts anhaltender Migrationsströme die Nachfrage nach Dolmetschleistungen für immer neue Sprachen. Ausgehend von supranationalen rechtlichen Garantien und Grundsätzen – Menschenrechtskonvention und EU-Richtlinien – und nationalen gesetzlichen Regelungen werden in diesem Buch die Grundlagen und Strategien des translatorischen Handelns systematisch dargestellt und durch Beispiele aus der behördlichen und gerichtlichen Praxis illustriert. Daran anknüpfend entwickelt die Autorin Vorschläge für eine spezifische Ausbildung im Bereich des gerichtlichen und behördlichen Dolmetschens, die den sich verändernden Sprachenbedarf berücksichtigt. Ein interdisziplinärer Ansatz erlaubt es, die rechts- und dolmetschwissenschaftlichen Grundlagen anschaulich zu verknüpfen.
Dieses Buch ist das erste grundlegende Werk zum Thema Gerichts- und Behördendolmetschen im deutschsprachigen Raum. Ausgehend von den theoretischen Grundlagen des translatorischen Handelns und den rechtlichen Bedingungen dieses Arbeitsfeldes wird die Dolmetschpraxis anhand von empirischen Untersuchungen systematisch dargestellt und kritisch beleuchtet. Eine Umfrage und eine Fallstudie zeigen, dass das Berufsbild und die Erwartungen, die in der Praxis an Gerichtsdolmetscher/innen gestellt werden, oft weit auseinander liegen. Daran anknüpfend entwickelt die Autorin Vorschläge für eine spezifische Ausbildung im Bereich des gerichtlichen Dolmetschens.
Der vorliegende Band erklärt die Zusammenhänge von Theorie und beruflicher Praxis: Zum einen ermöglichen theoretische Modelle erst die Erfassung und Aufarbeitung der translatorischen Wirklichkeit, zum anderen bieten sie einen Orientierungsrahmen, der es Studierenden ermöglicht, translatorisches Handeln zu verstehen und zu erlernen. Anhand zahlreicher Beispiele erläutern die Autorinnen die Prinzipien und Methoden einer professionellen Auftragsbearbeitung und schaffen so die Basis für das nötige (Selbst-)Bewusstsein zukünftiger Translatorinnen.