Martin Lengwiler Boeken






Das präventive Selbst
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Praktiken der Prävention sind eine grundlegende Sozial- und Kulturtechnik der Moderne. Sie haben nicht nur die institutionelle Entwicklung der westlichen Gesundheitssysteme geprägt, sondern wurden auch zum Bestandteil subjektiver Körper- und Gesundheitsvorstellungen. Dieser Band bietet einen europäisch- und transatlantisch-vergleichenden Überblick über die bislang noch kaum bekannte Entwicklung der Gesundheitsprävention seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Gestützt auf aktuelle historische und sozialanthropologische Forschungsergebnisse international renommierter Autorinnen und Autoren wird gezeigt, wie der Vorsorgegedanke zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum subjektiven Leitbild des »präventiven Selbst« diffundiert ist.
Schule macht Geschichte
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Am 28. September 1832 erliess der Kanton Zürich ein zukunftsweisendes Schulgesetz. Damit wurde die Schule der Aufsicht der Kirche entzogen und dem Staat übergeben. Die Volksschule sollte nicht mehr schablonenhafte Bibelkenntnisse, sondern bürgerliche Bildungsinhalte und Wertvorstellungen vermitteln. Mit dem Volksschulgesetz von 1832 legte der Kanton Zürich den Grundstein für das heutige Schulwesen. In elf Kapiteln wird der Schulalltag in den verschiedenen Regionen des Kantons Zürich von 1832 bis heute nachgezeichnet. Die Darstellung beleuchtet unter anderem die Arbeitsbedingungen der ersten Volksschullehrerinnen in den 1870er-Jahren, behandelt den jahrzehntelangen hartnäckigen Kampf der Schulbehörden gegen die Kinderarbeit und zeigt, wie schwer sich die Schule im 20. Jahrhundert tat, einen angemessenen Umgang mit fremdsprachigen Kindern zu finden. Die Geschichte der Zürcher Volksschule wird in den Zusammenhang der grossen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen des Kantons Zürich eingebettet. Im Anhang findet sich eine CD-ROM mit einer Sammlung von Bild-, Ton- und Filmdokumenten zur Geschichte der Zürcher Volksschule.
Risikopolitik im Sozialstaat
Die schweizerische Unfallversicherung 1870–1970
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Sozialversicherungen haben den Umgang mit Risiken seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert fundamental verändert. Am Beispiel der staatlichen Unfallversicherung der Schweiz wird dieser Wandel, eingebettet in den europäischen und transatlantischen Kontext, untersucht. Das Buch verfolgt die Entwicklung der Risikoforschung von der Planung der staatlichen Unfallversicherung vor dem Ersten Weltkrieg bis zu ihrer Konsolidierung nach 1945. Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Versicherungsmathematik spielten für die Organisation und Durchführung der Unfallversicherung eine Schlüsselrolle. Der Staat erlaubte diesen Disziplinen, ihre Risikokonzepte empirisch zu überprüfen und dadurch die Grundlagen für die moderne Risikoforschung zu bereiten. Beleuchtet wird auch der Aufstieg des Präventionsgedankens in der Industriearbeit nach 1945, der ein goldenes Zeitalter der sozialstaatlichen Risikoforschung einläutete. Insgesamt verweist die Studie auf das methodologisch noch kaum ausgeschöpfte Potential einer Verbindung von Sozial- und Wissenschaftsgeschichte.
Macht und Ohnmacht der Ärzteschaft
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Die Ärzteschaft gilt als einer der einflussreichsten Interessenverbände im Gesundheitswesen. Dieses Buch untersucht am Beispiel der grössten lokalen Ärztevereinigung der Schweiz die wechselhafte Geschichte der ärztlichen Standespolitik im 20. Jahrhundert. Die Einsicht in bisher unveröffentlichte Archivdokumente des Zürcher Ärzteverbands offenbart eine Reihe neuer Erkenntnisse zur Entwicklung des schweizerischen Gesundheitswesens. Die Entwicklung der Ärzteschaft wurde seit 1900 zunehmend von der Ausbreitung der sozialstaatlichen Krankenversicherung und vom anhaltenden Kostenanstieg im Gesundheitswesen geprägt. Dies spiegelt sich sowohl in den heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ärzteschaft und Krankenkassen in der Zwischenkriegszeit als auch in den Debatten über gesundheitspolitische Sparmassnahmen, die von der Einführung von Selbstbehalt und Franchise in den 1930er Jahren bis zu den Managed-Care-Modellen der 1990er Jahre beleuchtet werden. Auch die scheinbare Geschlossenheit des Ärztestandes wird relativiert. Nach 1945 kämpfte der Beruf mit verschärften internen Gegensätzen und Spannungen, je nach Einkommen, politischer Gesinnung oder beruflicher Stellung der Ärztinnen und Ärzte.
Zwischen Klinik und Kaserne
Die Geschichte der Militärpsychiatrie in Deutschland und der Schweiz 1870-1914