Das Buch liefert eine grundlegende Einführung in die quantitativen Forschungsmethoden. Studierende oder interessierte Laien erlangen damit das notwendige Wissen, um selbständig Forschungsvorhaben zu erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen durchführen zu können. Als einführender Studientext bietet das Buch einen Überblick über die Logik und die Vorgehensweise quantitativer Forschung. Dabei kann es vorlesungsbegleitend oder für das individuelle Selbststudium genutzt werden. Anhand eines verständlich geschriebenen Textes und anschaulicher Beispiele aus der erziehungswissenschaftlichen Forschung werden wissenschaftstheoretische Grundlagen (z. B.: Was ist eine Theorie und wozu benötigen wir sie?), erziehungswissenschaftliche Forschungsstrategien (z. B. die Erklärung pädagogisch relevanter Sachverhalte) und die wichtigsten Datenauswertungsverfahren (z. B. die Regressionsanalyse) auch für Leser ohne methodische Vorkenntnisse nachvollziehbar vorgestellt. Die Verweise auf einschlägige Internetportale eröffnen dem Leser die Möglichkeit zur zielgerichteten und erfolgreichen Suche nach Studien der nationalen und internationalen erziehungswissenschaftlichen Forschung im Netz.
Oliver Böhm-Kasper Boeken
![Slkalenhandbuch [Skalenhandbuch] zur Belastung von Schülern und Lehrern](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)





In den vergangenen zehn Jahren wurden in Deutschland Schulinspektionen eingeführt; in vielen europäischen Ländern wurden sie bereits vor deutlich längerer Zeit etabliert. In Deutschland wurde mit der Inspektion die Erwartung verbunden, dass sich Schulen auf Basis systematisch erhobener schul- und unterrichtsrelevanter Daten kontinuierlich zum Besseren entwickeln. Hierbei setzt der Staat unter anderem auf die Einsicht der schulischen Akteure („Schulentwicklung durch Einsicht“). Vor diesem Hintergrund gehen die Beiträge des Bandes der Frage nach, wie die schulischen Akteure im Mehrebenensystem die Inspektion aufnehmen, verarbeiten und umsetzen. Untersucht wird dies mit quantitativen und qualitativen Methoden aus verschiedenen Forschungsprojekten, die die Schulinspektion in Deutschland analysieren. Ein Beitrag vergleicht die Schulinspektion in sechs Ländern Europas.
Regionalspezifische Fragestellungen, vor allem zur Bildungsteilhabe und zum Bildungsangebot, wurden in der Bildungsforschung in den 1970er und frühen 1980er Jahren systematisch verfolgt. Nach einer längeren Phase der Stagnation gewinnt in jüngerer Zeit die Einsicht, dass Bedingungen und Ergebnisse von Bildungsprozessen im weiteren Sinne kontextuellen Einflüssen unterliegen, wieder zunehmend an Bedeutung. Entsprechende Erkenntnisse, bspw. zum Einfluss der Schul- und Klassenzusammensetzung auf den Lernerfolg, finden in steigendem Maße auch Eingang in die Bildungspolitik, was sich u. a. an der Diskussion um eine indikatorisierte Mittelzuweisung an Schulen verfolgen lässt. Der Band möchte diesbezügliche Tendenzen in der Bildungsforschung und Bildungspolitik aufgreifen und zusammenführen. In insgesamt 15 überwiegend empirischen Beiträgen wird der Einfluss von Kontextbedingungen auf die Aspekte Lernentwicklung, Bildungsteilhabe und Bildungsfinanzierung verfolgt (Teil 1 und 2) und dahingehend befragt, welche Anregungen sich daraus für die schul- und bildungspolitische Steuerung ergeben (Teil 3). Insgesamt soll mit diesem Band die Aufmerksamkeit auf Studien der empirischen Bildungsforschung gelenkt werden, die jenseits der bekannten Large-Scale-Assessments neue und diskussionswürdige Befunde liefern.
Die aktuelle Literatur zu schulischen Belastungen und Beanspruchungen ist zwar durch einen breiten empirischen Datenbestand gekennzeichnet, die theoretische Fundierung der wissenschaftlichen Analyse schulischer Belastungen und Beanspruchungen weist aber immer noch grundlegende Defizite auf. Mit dieser Arbeit wird in einem ersten Schritt auf der Grundlage einer interdisziplinären Annäherung an die Phänomene schulischer Belastung und Beanspruchung ein theoretisches Modell entworfen, das die spezifischen Elemente des Belastungs-Beanspruchungs-Zusammenhangs im Schulalltag sowie deren Verbindungen untereinander aufzeigt. Es finden arbeitswissenschaftliche Ansätze, psychologische Theorien kognitiver Stressverarbeitungsprozesse und soziologische Theorien zu gesellschaftlichen Bedingungen schulischer Belastung Eingang in das Modell. In einem zweiten Schritt wird ausgehend von den theoretischen Vorarbeiten mittels linearer Strukturgleichungsmodelle überprüft, inwieweit das vorgelegte Modell mit empirisch gewonnenen Daten aus deutschen Gymnasien übereinstimmt. Im Rahmen der Studie wird dabei auf standardisierte Schüler- und Lehrerbefragungen zurückgegriffen und deutlich gemacht, dass die vorgelegte theoretische Konzeption schulischer Belastung und Beanspruchung für beide Akteursgruppen einen gemeinsamen Analyserahmen bietet.