Orgel und Oper - Georges Schmitt 1821-1900
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Georg bzw. Georges Schmitt (1821-1900) ist ein ›Grenzgänger‹ zwischen deutscher und französischer Musik und gilt als Vermittler im deutsch-französischen Kulturfeld. Geboren in Trier, wurde er bereits mit 14 Jahren Domorganist. 1844 wanderte er nach Paris aus, wo er die Entwicklung der französischen Musik in einer dynamischen Phase erlebte. Als Organist an der Orgel von Saint-Sulpice erlangte er Anerkennung in der Kirchenmusikreform. Er veröffentlichte das Roret-Handbuch L’Organiste praticien (1855) und die Anthologie Le Musée de l’organiste (1857/1858) sowie zahlreiche Artikel. Als Opernkomponist konnte er sich jedoch nicht durchsetzen, trotz einiger Aufführungen in Paris. Seine Chorsymphonien und Kantaten fanden ebenfalls wenig Beachtung. Politische und kulturelle Entwicklungen in Frankreich spiegeln sich in seiner künstlerischen Laufbahn wider. Nach 1871 wurde er zum Verlierer der Rückbesinnung auf das nationale Erbe der französischen Musik und konnte sich auch in Deutschland nicht mehr behaupten, wo er oft auf den 'Sänger des Moselliedes' reduziert wurde. Schmitts Leben ist ein Beispiel für die Musikkultur, die zunehmend das Interesse der Historiographie weckt.
