Wann sind hohe Männerstimmen anders ? Und wie gehen Komponist*innen, Interpret*innen und Publikum in unterschiedlichen zeitlichen, ästhetischen und institutionellen Kontexten mit den Facetten des Anderen im Hinblick auf Stimme, Klang, Interpretation und Rollenprofile um? Im Zentrum der Publikation stehen aktuelle Forschungsfragen rund um das Faszinosum der hohen Männerstimme im Spannungsfeld zwischen historisch gewachsenen Geschlechterkonstruktionen, Wahrnehmungsmechanismen und Darstellungsästhetik: vom Kastratengesang im 17. und 18. Jahrhundert über Stimm- und Klangphänomene in Pop und Rock bis zum Musiktheater der Gegenwart
Irene Brandenburg Boeken


Tanz & Archiv - Forschungsreisen Nr. 10
Tanz Schreiben: Artefakte, Hypertexte - und Nijinsky
Im Zentrum des vorliegenden Hefts von Tanz& Archiv stehen die diversen Spuren, die Waslaw Nijinsky im kollektiven Tanzgedächtnis hinterlassen hat – Spuren, denen die Autor*innen der Beiträge in der Tanzhistoriographie des 20. Jahrhunderts nachgehen (Franz Anton Cramer), in Erinnerungen an persönliche Begegnungen mit Romola Nijinsky im Kontext von deren Bemühungen um die ‚Rekonstruktion‘ der Tanzwerke Nijinskys in den 1970er Jahren (Angela Dauber), in aktueller Forschung zu Nijinskys Tanzschreiben (Claudia Jeschke) und in flankierenden, kontextualisierenden und methodologischen Erörterungen (Anja K. Arend und Gabriele Klein). Spuren des ‚Mythos Nijinsky‘ sedimentieren sich aber auch in konkreten Materialien, nämlich in einem Koffer mit Notizen, Skizzen, Fotografien, Kostümen und Memorabilia, den Romola Nijinsky 1950 der Bibliothèque-musée de l’Opéra in Paris zur (vorübergehenden) Verwahrung anvertraute – „un trésor de souvenirs“ in den Worten der Tanzkritikerin und -forscherin Françoise Reiss.