Anhand der Biographien zweier der bedeutendsten indischen religiösen Persönlichkeiten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts untersucht der Autor den Begriff des Charisma. Dabei stellt er das Problem des methodischen Zugangs zu den biographischen Diskursen über charismatische religiöse Führer in den Mittelpunkt. Da das Hauptaugenmerk auf Prozessen der Zuschreibung „charismatischer“ Eigenschaften liegt, stellt sich die zentrale Frage: „Wer schreibt wem, zu dem er in welchen sozialen Beziehungen steht, wann und unter welchen Umständen was zu?“ Durch die Beantwortung dieser Frage wird am Beispiel Śrī Rāmakṛṣṇas und Svāmī Vivekānandas deutlich, daß Charismatisierungsprozesse sich nicht auf eine Beziehung zwischen Führer und Gefolge beschränken lassen, sondern daß vielmehr ein sehr weit zu steckendes Umfeld in die Untersuchungen einbezogen werden muß, das nicht nur die wichtigen sozialen Netzwerke, sondern auch vorausgehende historische Entwicklungen zu berücksichtigen hat. Nur so ist es möglich, biographische Topoi aufzubrechen und auch neue Erkenntnisse über die Biographien der untersuchten Personen hervorzubringen.
Frank Neubert Boeken





40 Jahre "Schwarze Sau"
Neuauflage - Gelebte Erlebnisse aus dem Leben einer lebendigen Fußballschiedsrichterkarriere
Neuauflage - Der Autor wurde 1960 im sächsischen Gröditz geboren und war im Zeitraum 1974 bis 2016 als Fußballschiedsrichter im aufopferungsvollen Einsatz. Aus dem Erfahrungsschatz von 2.500 Einsätzen in 5 Bundesländern entstand das Buchprojekt „40 Jahre Schwarze Sau“. Der Inhalt besteht keinesfalls aus einer Autobiographie. Alle Geschichten und Erlebnisse auf und neben dem Fußballplatz haben sich tatsächlich so zugetragen. Die 40 Kapitel beinhalten keine Spitzenleistungen aus der Schiedsrichterei auf Bundesliganiveau. Diesmal werden zahlreiche Spieler, Zuschauer, Trainer und Funktionäre schon nachhaltig „veräppelt“. Das Zeigen einer blauen oder schwarzen Karte, wirksame Aktionen gegen wildgewordene Trainer oder verbale Attacken gegenüber hirnlosen Fußballfans sollen ein gewisses Schmunzeln beim Lesen des Buches erzeugen. Selbstverständlich werden zusätzlich die Kollegen in Schwarz bei manchmal seltsamen Aktivitäten aufgeführt, auch das alles gehört in die Rubrik “Sachen gibt’s es…“ Auch der fußballregelunkundige Leser findet sicher viele verständliche Passagen, die eher selten oder noch nie in einem Lesewerk in dieser Form zusammengestellt und veröffentlicht worden sind. Eine gute Grundlage, die eine oder andere Lachfalte zu aktivieren.
Die diskursive Konstitution von Religion
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Frank Neubert geht der Frage nach, wie Religion als Kategorie und wie Gegenstände und Akteure der sozialen Umwelt als Religion oder religiös diskursiv konstituiert werden. Im Fokus stehen die dabei aktivierten Differenzen und die Frage nach den Positionen der Akteure in diesen Diskursen. Dabei wird auch das Spektrum unterschiedlicher – teilweise diametral entgegengesetzter – Klassifikationen, der mit ihnen verbundenen Hierarchisierungen und ihrer historischen, sozialen und politischen Auswirkungen in den Blick genommen. Der Autor schlägt einen diskursiven Zugang vor, um mit der Kategorie Religion wissenschaftlich umgehen zu können, ohne selbst Religion definieren, Gegenstände klassifizieren und damit eine Position im untersuchten Diskurs einnehmen zu müssen.