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Katharina Philipowski

    9 december 1970
    Minne und Kiusche im deutschen Prosa-Lancelot
    anima und sêle
    Die Gestalt des Unsichtbaren
    • Die Gestalt des Unsichtbaren

      Narrative Konzeptionen des Inneren in der höfischen Erzählliteratur

      • 392bladzijden
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      Wie (und wozu) die höfische Literatur von Körpern und Dingen erzählt, ist in den letzten Jahren ausführlich untersucht worden. Doch wie lässt sich von dem erzählen, was ‑ wie das Innere einer literarischen Figur ‑ ungegenständlich ist und sich mit der Sichtbarkeit auch einer mimetischen Darstellung entzieht (wie etwa Erinnerung, Reflexion oder Emotionen)? Oft wird die Gegenständlichkeit, derer sowohl das Innere als auch das, was dort vor sich geht, ermangelt, durch Allegorie, Symbolisierung oder Metaphorik herbeigeführt: Dann kann minne im Bild des Wohnens im Herzen dargestellt werden oder eine vestimentäre Metaphorik den Körper zum Kleid des Inneren machen. Bei allem erkennbaren Interesse der höfischen Literatur für das Innere wird in aller Regel jedoch nicht auf die Modelle und Begriffe der scholastischen Anthropologie zurückgegriffen. Neben der Frage, welche eigenen Konzeptionen die höfische Literatur entwickelt, um das Innere einer Figur darzustellen, bildet die, warum der gelehrte Diskurs dazu nicht herangezogen wird, eines der Erkenntnisinteressen, das die Untersuchung verfolgt.

      Die Gestalt des Unsichtbaren
    • Das 12. Jahrhundert gilt gemeinhin als ein Jahrhundert der Paradigmenwechsel: Es soll die Natur, das Individuum, die Liebe und die Fiktionalität entdeckt haben. Zu dieser Zeit setzt die Rezeption der naturphilosophischen aristotelischen Schriften ein, und die volkssprachige weltliche Dichtung etabliert sich im mittelalterlichen Literatursystem. Einer der zahlreichen Kristallisationspunkte für die Umbrüche und Adaptionen zwischen den verschiedenen Wissenstraditionen ist die Frage nach der Seele: nach ihrer Natur, Entstehung und Substanz, ihrem Verhältnis zum sterblichen Körper und zu Gott. Der Band lotet aus, welche gemeinsamen Grundlagen in der mittelalterlichen Auseinandersetzung mit der Seele erkennbar sind. Es wird danach gefragt, worin die jeweiligen fachspezifischen Differenzen in der Konzeption dessen bestehen, was in der Theologie, der Philosophie oder der Dichtung als ‚Seele‘ aufgefasst und diskutiert wird. Die interdisziplinär ausgerichteten Beiträge widmen sich u. a. Themen wie der ‚Seele im Paradigma von Affekt und Emotion‘, ‚Mikrokosmos-Makrokosmos: Die Seele im Kontext der Schöpfung‘ oder den ‚Architekturen von Innen und Außen‘.

      anima und sêle
    • Dass die höfische Lebenswelt der Ritter den Forderungen der Kirche nach Weltabgewandheit und Enthaltsamkeit widerspricht, ist in der mittelalterlichen Hofkritik immer wieder betont worden. Im Prosa-Lancelot wird dieser Konflikt thematisiert und poetisch umgesetzt; König Artus und seine Tafelrunde scheitern an der Unmöglichkeit, Hof und Kirche, Minne und Kiusche miteinander zu vereinbaren.

      Minne und Kiusche im deutschen Prosa-Lancelot