Mit diesem Buch legt die Diözese Rottenburg-Stuttgart ihre Studie zur Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren vor. Bereits 2009 entschied sich die Diözese Rottenburg-Stuttgart zu einer eigenen Aufarbeitung der Heimerziehung und nahm damit eine zentrale Forderung des „Runden Tisches Heimerziehung“ vom Dezember 2010 vorweg. Grundlage für die Entscheidung war allein die Überzeugung, dass die Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren auch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart einer gründlichen und kritischen Aufarbeitung bedarf. Die Studie hat mehrere Intentionen. Sie soll ein qualitativer und eigenständiger Beitrag zu einer ergebnisoffenen und differenzierten Aufarbeitung der Lebenswirklichkeit in den Heimen der Erziehungshilfe sein, den Opfern Raum geben für eine Artikulation von erlittenem Unrecht und von erfahrenem Leid, die subjektiven Erfahrungen Betroffener konsequent in einen historischen Kontext einbetten und so Perspektiven eröffnen für die Frage, worin heute und morgen in der Kinder- und Jugendhilfe neue Gefahrenmomente liegen und wo präventiver Handlungsbedarf besteht.
Susanne Schäfer-Walkmann Boeken






Evolution durch Vernetzung
Beiträge zur interdisziplinären Versorgungsforschung
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Die AutorInnen dieses Bandes beleuchten die systembildende, systemverändernde und systemüberdauernde strukturelle Wirkung von (Versorgungs-)Netzwerken im Falle von Krankheit und Pflege. Dabei wird deutlich: Durch Vernetzung geschieht Evolution! Einerseits in der Innenperspektive, weil Vernetzung strukturelle Kopplung verschiedener Akteure aus den Sektoren Markt, Staat, Dritter Sektor und Infomeller Sektor ermöglicht. Andererseits in der Außenperspektive, weil sich das Versorgungsnetzwerk mit seiner Umwelt verbindet und auf unterschiedliche Versorgungsbedarfe flexibel reagieren kann. Vernetzte Strukturen ermöglichen somit, komplexe Versorgungsfragen effektiver und effizienter zu bearbeiten.
In ihrer Reihe „Reha konkret!“ thematisiert die AOK Baden-Württemberg aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Versorgung älterer Menschen im Land. Im vorliegenden Band ist das Forschungsprojekt „Versorgungsgestaltung durch Soziale Arbeit (VerSA)“ dokumentiert. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden in zwei Modellregionen Baden-Württembergs ältere Schlaganfallpatient/-innen durch Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes (Sozialpädagoginnen (BA)) der AOK Baden-Württemberg beraten und begleitet. Im Projekt wurde bestätigt: die durch den Schlaganfall veränderte Lebenssituation erfordert es von Betroffenen und deren Angehörigen, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hierzu braucht es der Unterstützung von außen. Diese Unterstützung scheint für die betroffene Person besonders hilfreich zu sein, wenn sie darin angeleitet wird, den Blick auf eigene Ressourcen zu lenken und die eigenen Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es in einer alternden Gesellschaft eine Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen braucht. Ebenso zentral ist jedoch eine inhaltliche Diskussion um die Ausgestaltung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten. Die Forschungsergebnisse aus VerSA dienen dazu, das Beratungsverständnis der Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes zu schärfen und wurden in die Praxis der Pflegeberater/innen der AOK Baden-Württemberg integriert.
Barrierefrei gesund
Sozialwissenschaftliche Analyse der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung im Stadtgebiet Stuttgart
„Barrierefrei gesund?“ Ein Bündnis verschiedener Akteure der Behindertenhilfe in Stuttgart machte es sich zur Aufgabe, Hürden und Hindernisse in der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung aufzuzeigen und nach Wegen zu suchen, diese Barrieren zu überwinden. Im Zuge dieser Zusammenarbeit wurde eine sozialwissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, um die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung in Stuttgart systematisch aus verschiedenen Perspektiven zu erfassen. Die Ergebnisse der Barrierefrei gesund-Studie und daraus resultierende Schlussfolgerungen sind im vorliegenden Forschungsbericht publiziert. Inklusive kostenloser E-Book-Version.
Mit der Veröffentlichung dieser Studie stellt sich der Vorstand der Stiftung Liebenau im Kontext der Debatte um die Heimerziehung einer historischen Verantwortung. Das Forschungsvorhaben zum 'Umgang mit Gewalt im lebensweltlichen Kontext von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern der Stiftung Liebenau zwischen 1945 und 1975', klärt begangenes Unrecht an Menschen mit einer Behinderung auf und fragt nach Gründen für Gewalt in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe. Anhand von Zeitzeugenberichten und auf der Grundlage von vielfältigen Dokument- und Textmaterialien wird eine Periode von 30 Jahren betrachtet und der Alltag in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Liebenau untersucht. Die Ergebnisse dieses für BewohnerInnen, Mitarbeitende, Verantwortliche und Forscherinnen schmerzhaften Prozesses leisten nicht nur einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Einrichtungsgeschichte, sondern sensibilisieren grundsätzlich für strukturelle und persönliche Gewalt in der institutionellen Heimerziehung