Die verpasste Stadt

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Dieter Hoffmann-Axthelm hat im Auftrag des Stadtplanungsamtes Kassel ein Gutachten erstellt, das sich mit der Sichtbarmachung der Stadtgeschichte befasst. In diesem Dokument unterbreitet er Vorschläge, wie sowohl Stadtbewohner als auch Autofahrer das Gefühl bekommen können, auf historischem Boden zu sein und die Schicksale vergangener Epochen zu spüren. Er kritisiert den Wiederaufbau der 1950er Jahre als zu glatt und idyllisch, wobei die malerischen Wohnhöfe durch unüberwindbare Durchfahrtsstraßen isoliert werden. Hoffmann-Axthelm argumentiert, dass Autofahrer im inneren Kern einer historischen Stadt ihre Geschwindigkeit reduzieren sollten. Eine Verengung an zentralen Orten wie dem Altmarkt oder dem Steinweg würde nicht nur Fußgängern zugutekommen, sondern auch Autofahrern die Möglichkeit geben, die historische Bedeutung der Mauern zwischen Landgrafenschloss und Bürgerstadt zu erleben. Seine Anregungen werden eine breite Diskussion in der Kasseler Öffentlichkeit auslösen. Obwohl sich die Arbeit auf Kassel konzentriert, hat sie eine allgemeine Relevanz und macht andere Städte in Deutschland, die ähnliche Zerstörungen erlitten haben, verständlicher. Die Intensität der Analyse des spezifischen Falls Kassel bietet wertvolle Einsichten für vergleichbare städtische Situationen.