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Barocke Kirchenausstattungen erscheinen auf den ersten Blick maß- und regellos, folgen jedoch strengen Gestaltungsregeln, die Architektur, Ornament, Skulptur und Malerei definieren. Jedes Element, wie eine Heiligenfigur, wird sorgfältig ausgewählt und platziert, um den Absichten der Auftraggeber zu entsprechen. Ein Vergleich von Heiligenfiguren unterschiedlicher Gruppen zeigt, wie verschiedene Darstellungstypen geprägt wurden und welche non-verbalen Botschaften vermittelt werden sollten. Der Deutsche Orden stellte die heilige Elisabeth von Thüringen als absolutistische Fürstin dar, um seine Vernachlässigung der Armenpflege zu kaschieren. Diese Darstellung verschleierte ihr aktives soziales Engagement und stilisierte die halbherzige Fürsorge der Ordensmitglieder als heilig. Im Gegensatz dazu betonten die niederländischen Beginen die Demut und schufen einen bildlichen Bezug zwischen Elisabeth und Christus, um ihren Glauben zu demonstrieren. Für den Franziskanerorden war Elisabeth als Repräsentantin des Dritten Ordens wichtig, wobei ein Standardtypus der demütigen Franziskanerin entstand. In Männerklöstern wurde sie an Seitenaltären platziert, während sie für Franziskanerinnen und Elisabethinerinnen eine bedeutende Identifikationsfigur darstellte. Im weltlichen Bereich diente sie adligen Damen als Vorwand zur Selbstverherrlichung. Elisabeth wurde in Bildprogrammen der hessischen Dynastie als Ahnfrau aufgenommen, um deren Glanz zu
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Strategien barocker Bildpropaganda, Cordula Bischoff
- Taal
- Jaar van publicatie
- 1990
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