Prosodie im Gespräch

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Die Arbeit untersucht die Rolle der Prosodie, insbesondere der Intonation, in Verbindung mit Lautstärke und Länge, bei der Organisation alltäglicher Konversationen. Sie basiert auf einer empirischen Analyse natürlicher Alltagsgespräche. Nach der Darstellung der Zielsetzung und Methodologie der interaktionalen Phonologie werden zentrale Aspekte behandelt, wie die Rolle der Prosodie bei der Konstruktion von Äußerungseinheiten und Gesprächsbeiträgen sowie das Verhältnis von Prosodie und Grammatik bei der Signalisierung konversationeller Fragen. Zudem wird die Bedeutung der Prosodie beim Erzählen und Argumentieren beleuchtet. Die interaktive Relevanz prosodischer Kategorien als 'Teilnehmerkategorien' wird aufgezeigt, indem demonstriert wird, wie Teilnehmer in Gesprächen prosodische Kategorien als Ressource zur Organisation des Gesprächs nutzen und interpretieren. Diese Interpretationen beeinflussen ihre Folgeaktionen. Die Analysen belegen, dass prosodische Kategorien in Wechselwirkung mit grammatischen, semantischen und sequentiellen Kategorien eine konkrete Relevanz in der Interaktion besitzen und auf die Anforderungen der Gesprächsorganisation abgestimmt sind. Prosodie fungiert als konstitutives Signal für die Herstellung und Interpretation sprachlicher Aktivitäten, sodass keine Äußerung ohne Berücksichtigung der Prosodie als vollständig und distinktiv analysierbar erscheint.