Das System-Modell

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Die Erfolge der Systemtheorien in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen legen nahe, systemische Paradigmen auch in der Pflege zu nutzen. Neumans Ansatz verkörpert diese Perspektive am konsequentesten. Sie betrachtet den Menschen als offenes System, das kontinuierlich mit der Umwelt interagiert. In ihrem Ansatz beschreibt sie dieses Interaktionsgeschehen als Austauschprozess zwischen Umweltfaktoren („Stressoren“) und dem menschlichen System, das genetische Struktur, Egostruktur, Reaktionsmuster und Energieressourcen umfasst. Wenn es dem menschlichen System nicht gelingt, mit seiner „Verteidigungslinie“ eine Balance zwischen eigenen Ansprüchen und externen Anforderungen herzustellen, kann dies zu Erkrankungen führen. Neuman sieht die Wirkungsbereiche der Pflege nicht nur in der Rekonstitution des menschlichen Systems zur Wiederherstellung der Balance (tertiäre Prävention), sondern auch in der Gesundheitsförderung (Public Health), indem sie Risikofaktoren erkennt und vermindert (primäre und sekundäre Prävention). Neben ihrer publizistischen und therapeutischen Arbeit ist sie auch als Beraterin für die Einführung ihres Modells tätig.