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Der Mensch ist evolutionär mit Verhaltensprogrammen ausgestattet, darunter Aggression. Diese äußert sich nicht nur in extremen Formen wie Kriegen und Morden, sondern auch in alltäglichen Verhaltensweisen wie aggressivem Imponieren, Beleidigungen und Mobbing. Aggression ist ein wesentlicher Bestandteil des Verhaltensrepertoires von Tieren und Menschen. Nur aggressive Tiere können ihr Revier verteidigen, Ressourcen sichern und ihren Rang in der Hierarchie behaupten, was in der evolutionären Logik einen Überlebensvorteil darstellt. Wäre Aggression jedoch das einzige bestimmende Element unseres sozialen Lebens, lebten wir in einem Zustand, den Thomas Hobbes als Krieg aller gegen alle beschrieb. Dem ist nicht so! Die Evolution hat uns auch mit der Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Bindung ausgestattet, die es ermöglicht, über Sympathie und Vertrauen Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Diese Fähigkeit fördert Geborgenheit und Zugehörigkeit und ermöglicht gemeinsames Handeln. Dank der verhaltensbiologischen Forschung haben wir heute ein gutes Verständnis der sozialen Verhaltensausstattung bei Tieren und Menschen, aus der sich Gesetzmäßigkeiten individuellen Verhaltens und Naturgesetze des gemeinsamen Handelns ableiten lassen. So entsteht eine systematische Grundlage für Motivation und Organisation von Gesellschaften.