Wissen sie, was sie tun?

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Über Bildungs- und Hochschulpolitik wird aktuell intensiv diskutiert, was als Erfolg für Reformbefürworter gewertet werden kann, insbesondere dank PISA. Professor Dr. Heinz-Dieter Loeber, Direktor des Instituts für Soziologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, zählt zu den aufmerksamen Beobachtern dieser Entwicklungen. Seine zentrale Frage „Wissen Sie, was Sie tun?“ richtet sich an die Verantwortlichen in der deutschen Bildungs- und Hochschulpolitik. Seit den 1970er Jahren hat der Druck auf das Hochschulsystem zugenommen, Reformen in Studium, Lehre und Forschung sind erforderlich. Doch taugt das amerikanische Modell als Vorbild? Loeber betrachtet diese Frage kritisch und warnt vor einer unreflektierten Übernahme amerikanischer Strukturen wie BA- und MA-Abschlüssen. Er hebt hervor, dass Deutschland über ein erhebliches Reformpotenzial verfügt, das genutzt werden sollte. Dabei geht es um die Klärung der Aufgaben der Universitäten, die wissenschaftsorientierte Ausrichtung der Studiengänge und die Anforderungen, die Wirtschaft und Industrie an Absolventen stellen. Loeber schlussfolgert, dass die Entwicklungen nicht zufällig sind, sondern bewussten Intentionen folgen. Diese Erkenntnis sollte Anlass zur Überprüfung bestehender politischer Rahmenbedingungen geben.