Das Fischrecht der Würzburger Fischerzunft am Main

Die Fischerzunft Würzburg, deren Gründung für das hohe Mittelalter belegt ist, behauptet das Fischrecht am Main entlang der Strecke von Garstadt bei Schweinfurt bis nach Gemünden. Woher dieses Recht stammte war bislang ungeklärt, da Verleihungsurkunden und sonstige schriftliche Privilegierungen nicht zu existieren scheinen. Der Autor untersucht anhand der urkundlichen Belege aus dem späten Mittelalter und aus der Neuzeit die verschiedenen Fischrechte und Fischereiberechtigungen, die am Main, an seinen Seitenarmen, Ufergewässern, Altwässern und am Hauptstrom bestanden haben. Anhand des Vergleichs mit Fischereibeschreibungen aus anderen Gebieten des Reiches gewinnt der Autor Kriterien dafür, ob die Fischerei dem Fischereigemeingebrauch oder einem individuellen Recht zuzuordnen ist. Mit den gewonnenen Kriterien kann die Fischerei der Würzburger Fischerzunft anhand der Beschreibungen eingeordnet werden. Es wird deutlich, dass die Würzburger Fischer aufgrund einer individuellen Berechtigung und nicht nur aufgrund eines Fischereigemeingebrauchs den Main entlang von Garstadt bis nach Gemünden befischt haben.