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Klatsch hat nicht nur gesellschaftliche Relevanz, sondern auch literarischen Wert. Diese Studie betrachtet Klatsch als komplexe kulturelle Praxis und kreatives Phänomen, das für das kulturelle Gedächtnis und die soziale Strukturierung entscheidend ist. Sie analysiert, wie zeitgenössische ethnische amerikanische Autorinnen Klatsch in ihren Romanen nutzen, einschließlich der oft vernachlässigten Medienvariante. Dabei wird die Hybridität und Ambivalenz des Klatsches, der sowohl dissoziierend als auch harmonisierend wirken kann, hervorgehoben. Die Untersuchung verknüpft Klatsch mit Konzepten wie Dialogizität (Bachtin) und Hybridisierung (Bhabha) sowie mit mündlicher Tradition und Tricksterdiskurs. Durch exemplarische Analysen von Romanen von Louise Erdrich, Toni Morrison, Gloria Naylor und Jessica Hagedorn wird die etablierte Differenz zwischen Frauen- oder ethnischer Literatur und experimenteller postmoderner Ästhetik hinterfragt. Es wird gezeigt, dass Klatsch als marginalisierte Kommunikationsform und seine literarische Nutzung neue Perspektiven auf die Erfahrungen von Frauen eröffnen kann. Die Studie etabliert Klatsch als zentrales Element einer Poetik des weiblichen postkolonialen Schreibens, das über die vermeintliche Banalität hinausgeht.