Auf der Suche nach dem Gedächtnis

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Eric Kandel, der bedeutendste Gedächtnisforscher unserer Zeit, erinnert sich an sein Leben. Als Kind floh er 1939 vor den Nazis aus Wien nach New York. Kandel schildert, wie seine persönliche Suche nach Erinnerung ihn zur Geschichte, Psychoanalyse und schließlich zur neurobiologischen Forschung führte, um eine neue Wissenschaft des menschlichen Denkens und Fühlens zu begründen. Zwei Tage nach seinem neunten Geburtstag bricht die Gewalt in sein Leben ein, als die Nazis die Wohnung seiner Familie plündern. Gemeinsam mit seinem Bruder kommt er 1939 in New York an, während die Eltern Monate später folgen. Diese traumatischen Erfahrungen wecken in Kandel eine Faszination für die Vergangenheit, das Erinnern und Vergessen, was ihn zunächst zur Geschichte und Literatur führt. Doch das Wien, das ihn nicht loslässt, ist auch das von Sigmund Freud. Bei seiner Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse stößt Kandel an die Grenzen dieses Fachs und wendet sich der biologischen Forschung zu. Er sucht nach wissenschaftlichen Erklärungen für Freuds Theorien über psychische Prozesse. Indem Kandel sein Leben Revue passieren lässt, beschreibt er die Entwicklung der modernen, neurobiologisch fundierten Wissenschaft des menschlichen Geistes. Diese Autobiographie ist von großer politischer und menschlicher Weitsicht geprägt und stellt die Gedächtnisforschung als Schlüsseldisziplin des 21. Jahrhunderts dar.