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Am Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu epistemischen Umwälzungen, die die Rhetorik durch Hermeneutik ablösten, welche sowohl für geschriebene Texte als auch für die Geschichte galt. An die ars memoriae, ein umfassendes Wissenssystem des Mittelalters und der frühen Neuzeit, trat die Erinnerung. Dieses platonisch-augustinische Erbe wurde in hermeneutisch-historistischen Lesarten reaktiviert und führte zu neuen Gattungen wie Autobiographie, Bildungsroman und Geschichtsphilosophie. Wichtige Stationen in dieser Entwicklung sind Lessing, Kant und Hegel. Ihre Geschichtslektüren und die Rolle der Erinnerung sind miteinander verbunden und verweisen auf eine erinnerte Tradition. Lessings Auffassung der Geschichte als Sequenz sich aufhebender Texte präfiguriert Hegels Denken und knüpft an Augustinus’ Hermeneutik an. Kant behandelt Geschichte als philosophisches Problem in Aufsätzen, in denen die Philosophie der Geschichte eng mit der Geschichtlichkeit seiner Philosophie verknüpft ist. Hegel hingegen sieht in der Erinnerung die Ermächtigung des philosophischen Subjekts, das die Fülle des Seins einverleibt. Hölderlin widerspricht diesem Erinnern und betont die irreduzible Vielfalt von Sein und Zeit, die in der poetischen Erinnerung spürbar wird.
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Lektüren der Erinnerung, Peter Gilgen
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2012
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- (Paperback)
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