Codeswitching in Predigten des 15. Jahrhunderts

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Ein häufig untersuchtes Phänomen im Bereich der Sprachkontaktforschung ist Codeswitching (CS). Während die Forschung zur gesprochenen zeitgenössischen Sprache aktuell ist, fehlen bisher Analysen zu historischem CS in geschriebenen Texten. Diese Untersuchung fokussiert auf CS in spätmittelalterlichen Predigten, um diese Forschungslücke zu schließen. Auch vor über 500 Jahren praktizierten mehrsprachige Sprecher CS, wobei die Kontaktsprachen Mittellateinisch, Frühneuhochdeutsch und Altitalienisch sind. Mittellateinisch-altspanische Predigttexte dienen als Vergleich. Ziel der Arbeit ist es, historisches CS-Material durch umfangreiche Transkriptionen aus Handschriften zugänglich zu machen. Die Überlieferung dieser Mischtextpredigten ist wertvoll, da es sich um Gebrauchstexte handelt, wobei der Schwerpunkt auf dem 15. Jahrhundert liegt. In dieser interdisziplinären Arbeit wird untersucht, inwieweit CS-Phänomene in komplexen und einfachen Sätzen durch Syntax ausgelöst werden und welche Rolle die typologische Verwandtschaft der Kontaktsprachen spielt. In diesem Zusammenhang war der Entwurf eines modularen CS-Konstruktionsmodells auf der Basis konstruktionsgrammatischer Voraussetzungen notwendig.