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Seit 1990 wird intensiv über die Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen diskutiert. Einigkeit besteht darin, die nationalsozialistischen Verbrechen nicht zu relativieren und die stalinistischen nicht zu bagatellisieren. Doch wie lässt sich dieser Auftrag an einem Ort wie Sachsenhausen umsetzen, der verschiedene historische Phasen durchlief: von einem nationalsozialistischen Konzentrationslager über ein sowjetisches Speziallager bis hin zu einer Gedenkstätte der DDR? Diese Fragestellung führt zu Konflikten zwischen ehemaligen KZ-Häftlingen und stalinistisch Verfolgten. Die einen befürchten, dass die Geschichte der Speziallager die Erinnerung an die NS-Verbrechen verdrängt, während die anderen sich als „Opfer zweiter Klasse“ fühlen. Die Autorin analysiert die Konfliktdynamik seit 1990 anhand eines Konsens-Dissens-Modells und stützt sich auf Interviews mit ehemaligen Häftlingen und Gedenkstättenexperten. Die Ursachen der Konflikte liegen in den unterschiedlichen Lebensgeschichten, politischen Überzeugungen und Wertvorstellungen der Beteiligten. Ein zufriedenstellender Kompromiss wäre unrealistisch. Stattdessen plädiert die Autorin für die Anerkennung von Differenz als Teil der politischen Kultur in Deutschland. Die Studie wird so zu einem Meilenstein im Umgang mit der Vergangenheit, deren Nachwirkungen in der Gegenwart weiterhin spürbar sind.
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Geschichte im Dissens, Petra Haustein
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2006
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