Transzendentalphilosophie heute

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Der Band versammelt die Beiträge der Breslauer Kant-Tagung von 2004, die anlässlich des 200-jährigen Todestages von Immanuel Kant stattfand. Im Mittelpunkt stand die kritische Auseinandersetzung mit den Geltungsansprüchen der Transzendentalphilosophie und deren moderne Interpretationen. Kant glaubte, seine Philosophie auf einem unerschütterlichen Fundament zu gründen und vertrat die Auffassung, dass philosophische Grundsätze aus notwendig wahren Sätzen bestehen müssten. Heute stößt die Transzendentalphilosophie jedoch an die Grenzen ihrer erkenntnistheoretischen Leistungsfähigkeit. Wissenschaftliche Erkenntnis kann nicht mehr in einem einzigen Denkrahmen letztbegründet werden; ihre Grundlagen unterliegen ständigen Wandlungsprozessen. Der Paradigmenwechsel in Wissenschaft und Philosophie, ausgelöst durch nicht euklidische Geometrien sowie die Quanten- und Relativitätstheorie, wirft die Frage auf, inwieweit Kants Erkenntnistheorie, die stark von Newtons Naturphilosophie geprägt ist, angesichts quanten- und chaostheoretischer Einsichten versagt. Es bleibt zu klären, ob Kants Grundsätze heute nur eine problematische Geltung besitzen, wie aktuell sie sind und inwieweit sie aktualisiert werden können.