Das Böse oder die Versöhnung mit dem dunklen Bruder

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Das Problem des Ursprungs des Bösen beschäftigt die Menschheit seit jeher. Der kollektive Ausbruch des Bösen in der modernen Zeit hat Denker wie C. G. Jung und Karlfried Graf Dürckheim dazu veranlasst, die Unfähigkeit der jüdisch-christlichen Ethik zu hinterfragen, die destruktiven Kräfte im Menschen zu zähmen. Obwohl viele Menschen weiterhin auf diese Werte verweisen, spüren sie deren Wirksamkeit nicht mehr, was sie anfällig für das Böse macht, wie die letzten Weltkriege gezeigt haben. Die Dringlichkeit einer neuen Ethik ist evident. Das Grundproblem der alten Ethik liegt im Gegensatzprinzip, dem Kampf zwischen Gut und Böse, wobei das Böse oft nur verdrängt wird. Diese Abspaltung führt dazu, dass das Böse im Unbewussten destruktiver wird und zu einem gefährlichen Infektionsherd avanciert. Eine neue Ethik erfordert, sich im Guten zu verankern und dem Bösen standzuhalten. Die lebenslange Aufgabe besteht darin, sich mit dem Dunklen Bruder zu versöhnen, ihn ins Licht zu führen und bewusst zu machen. Diese Versöhnung mit dem Dunklen Bruder, der auch mein Nächster ist, kann letztlich zu seiner Wandlung und zum Mysterium Coniunctionis führen.