Das Andere schreiben

Meer over het boek

In Kafkas Texten wird häufig auf Fotografien verwiesen, die eine besondere Herausforderung für sein Schreiben darstellen. Diese Studie beleuchtet das doppelte Phänomen: Kafkas literarisches Interesse an der Fotografie und deren Rolle als Katalysator für ein neues Schreiben, das in Konkurrenz zu fotografischen Verfahren seine Grenzen überschreitet. Der erste Teil untersucht Bilder der Auflösung und Transformation, wobei die Erzählung "Ein Hungerkünstler" thematisiert wird. Der zweite Teil behandelt die Präsenz der Abwesenheit, insbesondere in den Briefen an Felice, und analysiert den Einsatz von Bildern, die die Abwesenheit bestätigen. Es wird auch auf die Brautschau und die Beziehung zwischen Raban und dem Bild seiner Braut eingegangen. Im dritten Teil wird die Bildlektüre auf der Kippe betrachtet, wobei die Fotografie Klamms und die Fotos von Karl Roßmanns Eltern thematisiert werden. Der vierte Teil widmet sich der Frage, was zu sehen ist, und analysiert K.s Empfindungen in Bezug auf das Schloss sowie die Rolle von Ersatz-Apparaten und Klamms Briefen. Der letzte Teil thematisiert das Sehen selbst, die Metamorphosen des Sehens und die Beziehung zwischen Fotos, Blicken und Briefen, insbesondere in der Dynamik zwischen Kafka und Milena. Diese Aspekte verdeutlichen Kafkas komplexe Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie und dessen Einfluss auf sein literarisches Schaffen.