Medizinische Selbsthilfegruppen als Einrichtungen des Gesundheitswesens

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Medizinische Selbsthilfegruppen bestehen aus Betroffenen mit chronischen Erkrankungen und deren Angehörigen, die durch eigene Erfahrungen und Wissen das Schicksal besser annehmen und damit umgehen können. Sie ergänzen das Gesundheitssystem, indem sie Lücken in der psychischen und sozialen Unterstützung schließen. Diese Gruppen erwerben umfangreiches Spezialwissen über ihre Krankheitsbilder, das sie nicht nur an Betroffene und Angehörige weitergeben, sondern auch als „Lobby“ der Patienten fungieren, um die Öffentlichkeit zu informieren und Mängel in der medizinischen Versorgung aufzudecken. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für bestimmte Erkrankungen hat bereits präventiven Charakter. Die Forschungsarbeit zielt darauf ab, ein Evaluationsmodell zu entwickeln, das die Qualität, Effektivität und gesundheitsfördernden Wirkungen von Selbsthilfegruppen nachweist. Dieses Modell soll als Selbstevaluationsinstrument dienen, um Fortschritte in der Entwicklung der Gruppen transparent zu machen. Die Kriterien und Indikatoren wurden in Interviews mit verschiedenen Interessenspartnern erarbeitet, um den Gruppen zu helfen, ihre Qualität zu erkennen und die Anforderungen potenzieller Partner zu erfüllen. Mit diesem Evaluationsmodell wird ein objektiver Einblick in die Aktivitäten der Gruppen ermöglicht, wodurch ein Vergleich zwischen ihnen angestellt werden kann, um die passende Gruppe für Betroffene zu finden.