Umsetzung des Aktionsplanes Finanzdienstleistungen in der EU durch das "Lamfalussy-Modell" am Beispiel der Marktmissbrauchsrichtlinie

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Geld fungiert als ökonomisches Schmiermittel zur Aufrechterhaltung offener Wirtschaftskreisläufe und wird auf internationalen sowie nationalen Finanzmärkten durch Angebot und Nachfrage umverteilt. Mit der Vollendung des Europäischen Binnenmarktes zum 01.01.1993 geht die Entwicklung eines integrierten europäischen Finanzdienstleistungsmarktes einher, der eine rendite-optimierte Allokation von Kapital ermöglicht. Dies erfordert jedoch einen staatlichen Ordnungsrahmen, der flexibel an dynamische Finanzmarktverhältnisse angepasst werden kann. Daher beauftragte die Europäische Kommission 2000 den „Ausschuß der Weisen“, ein Modell zur Beschleunigung der europäischen Finanzmarktgesetzgebung zu entwickeln, das als „Lamfalussy-Verfahren“ bekannt ist. Ein zentrales Element dieses Verfahrens ist die einheitliche Durchsetzung der Rechtsnormen durch nationale Finanzmarktaufsichtsbehörden, unterstützt von den 3L3-Ausschüssen. Die Finanzmarktkrise seit 2008 verdeutlicht, dass die Regulierung global agierender Kapitalströme durch nationale Aufsichtsinstitutionen nicht mehr zeitgemäß ist. Die Politik ist gefordert, zeitnah eine gesamteuropäische Finanzmarktaufsichtsbehörde für grenzüberschreitend tätige Finanzintermediäre in der EU zu etablieren.