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„Mir geht nichts über Mich!“, lautet das „egoistische“ Credo der Titelfigur in Max Stirners Werk von 1844. Zunächst wurde das Buch vor allem von Junghegelianern wahrgenommen, darunter Marx und Engels. In den 1890er Jahren erlangte es jedoch große Aufmerksamkeit, vergleichbar mit den anarchistischen 'Dynamiteurs', die die Öffentlichkeit in Entsetzen und Verzückung versetzten. Während der 'Stirner-Renaissance' wurde der Einzige, oft in Verbindung mit Nietzsches Übermenschen, zur umstrittenen Figur des Zeitgeists, die Individualismus verkörperte und sowohl Emanzipation als auch Exzesse symbolisierte. Vom Fin de siècle bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschien er in vielfältigen Formen: als Anarchist, Psychopath, Sozialist, Genie, Bohemien und viele mehr. Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen im historischen Kontext. Er beobachtet den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, die ihre Modernität als Problem sieht. Stulpe untersucht realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik und analysiert sie unter einem neuen, konstruktivistisch-kommunikationstheoretischen Ansatz. Die Studie erweist sich als aufschlussreiche Diagnose der Gegenwart und wirft die Frage auf, ob Stirner heute vergessen ist, weil der Einzige mittlerweile selbstverständlich geworden ist.
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Gesichter des Einzigen, Alexander Stulpe
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2010
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