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Der Geschichtswissenschaft ist unmerklich der Begriff der Wahrheit abhandengekommen, ebenso wie der von Tatsache und Quelle. Über die Rankesche Absicht, die Realität objektiv darzustellen, lächeln die Kenner. Wenn alles Text und Rhetorik ist und das Interesse nicht mehr der Wahrheit, sondern der Deutung gilt, verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion. Historiker könnten dann ebenso gut Romane schreiben. Der Code und das Gesetz aller Wissenschaft bleibt jedoch wahr/nicht wahr. Es stellt sich die Frage, ob in der Selbstkritik und Komplexitätsfreude grundlegende Aspekte vergessen wurden. Es ist leicht, sich über den Erkenntnisoptimismus der Positivisten des 19. und 20. Jahrhunderts lustig zu machen, doch das entbindet nicht von der Verantwortung, die Richtigkeit der Fakten zu prüfen. Diese Fakten bieten ein Gerüst, mit dem der Historiker die Vergangenheit rekonstruiert, während das Konstruieren den Dichtern überlassen bleiben sollte. Der vorliegende Essay bietet einen Überblick über eine seit über hundert Jahren andauernde, aktuelle Diskussion, die die Grundfesten der Geschichtswissenschaft hinterfragt. Er lädt dazu ein, zu Vernunft und Augenmaß zurückzufinden, damit Geschichtsforschung und -schreibung nicht so weit vom menschlichen Leben und Erleben entfernt werden, dass sie schließlich niemanden mehr interessieren.
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Die Wahrheit der Historiker, Werner Paravicini
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2010
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