Morgens am Meer

Meer over het boek

Immer, wenn ich mich auf die Lyrik von Christiane Schütze einlasse, bewundere ich besonders zwei Aspekte: die poetischen Bilder, die sie mit ihren Metaphern gestaltet, und die Kürze, mit der sie das, was sie umgibt, in Worte fasst. Ihre Gedichte wirken oft wie Fotos oder Gemälde, in denen sie mit Stift und Pinsel die richtigen Worte findet, sie rhythmisch anordnet und den Leser an Momentaufnahmen und Seelenlandschaften teilhaben lässt. Sie ist sowohl lyrische Malerin als auch malende Lyrikerin — mit Zeichenutensilien und Farbe sowie mit Worten. Ihre Gedichte schärfen den Blick für das Besondere im Alltäglichen — sei es der karge Baum oder der Namenlose unter der Brücke, Licht und Schatten, dunkle Mauern und helle Strände. Schütze hat ihre eigene Bildsprache und Ausdrucksform gefunden, die einen eigenständigen Stil prägt. Ihre Werke erzeugen Spannungen und sensible Kompositionen mit farbigen Kontrasten. Die Vielfalt und Dichte der Formen fordern das Auge heraus. Begebenheiten und Zustände sind in ihre Arbeiten eingewebt, während sie ihre Landschaften ins Lyrische vertieft. Ein freier Wirklichkeitsbezug und diffiziles handwerkliches Können prägen ihr Schaffen. Durch die gestalterischen Mittel des Aquarells schafft sie künstlerische Aussagen mit eigener Prägung.