"Verzeiht, ich kann nicht hohe Worte machen"

Meer over het boek

Otto Klemperer (1885–1973) war kein Mann des Wortes, doch gelegentlich schrieb der Dirigent seine Gedanken über Musik auf. Dabei vermeidet er alles Blumige und konzentriert sich auf Klarheit, Kraft und Balance. Dies gilt ebenso für seine Briefe, die ein breites Themenspektrum abdecken und sprachlich einfach gehalten sind. Klemperer bleibt stets beim Wesentlichen und weicht von tiefgründigen Ausführungen ab, indem er Themenwechsel vornimmt. Trotz dieser Kürze sucht er den Dialog mit bedeutenden Komponisten, Literaten, Künstlern und Politikern wie Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler, Arnold Schönberg und Thomas Mann. Wenn er abweichende Meinungen äußert, geschieht dies oft nur kurz und ohne tiefere Begründung. Auch bei musikalischen Themen versucht er, Inhalte nicht verbal zu komplex zu gestalten, und entschuldigt sich dafür, dass er „nicht hohe Worte machen“ kann. Gelegentlich gibt er Einblicke in seine dirigentischen Erfahrungen, teilt technische Tipps oder sucht Rat bei Komponisten. Die 426 Briefe in diesem Band wurden von seiner Tochter Lotte Klemperer aus einem Fundus von etwa 4000 Briefen und Fragmenten ausgewählt.