Der Waidmarkt

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Im März 2009 erlangte der Waidmarkt in Köln internationale Bekanntheit durch den Einsturz des Historischen Archivs. Dieses Ereignis ist jedoch nur ein trauriger Höhepunkt einer langen und faszinierenden Geschichte des Viertels, das vor dem ehemaligen Südtor der römischen Colonia liegt. Bereits vor 2000 Jahren arbeiteten hier Handwerker an der Herstellung von Glas und Keramik, was durch bedeutende archäologische Funde belegt wird. Später diente das Gebiet als Friedhof, bevor es im 11. Jahrhundert wieder von den Lebenden genutzt wurde. Rund um die Kirchen St. Georg und St. Jakob wuchs die Stadt. Der Waidmarkt, einst ein Handelsplatz für die Färbepflanze „Waid“, wurde zum Zentrum von Bildung und Wissenschaft, mit dem Karmeliterkloster und dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium im 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier das Polizeipräsidium, während eine nahegelegene Toilettenanlage zum Schauplatz eines Sittenskandals wurde. Der reich illustrierte Band beleuchtet die wechselvolle Geschichte des Waidmarkts und versammelt einzigartige historische Dokumente sowie Beiträge renommierter Wissenschaftler. Die Veröffentlichung erfolgt anlässlich der Ausstellung „Der Waidmarkt“ im Kölnischen Stadtmuseum, die den Auftakt zur Reihe „Orte Kölner Geschichte“ bildet.