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AuszugEine Stippvisite Der Homburger Hof, Goethe und der Herzog von Weimar Die Residenz Hessen-Homburg, eine Nebenlinie der Darmstädter Landgrafen, spielte in der großen Politik keine besonders herausragende Rolle. Homburg deswegen aber für verschlafen zu halten, wäre ein Irrtum. Im späten 18. Jahrhundert, als Landgraf Friedrich V. (1748-1820) die Geschicke seines Landes lenkte, passierte erstaunlich viel auf kulturellem Gebiet. Friedrich, der von Zeitgenossen als „Vertrauter der Musen und Freund der Natur“, als glühender Patriot, geschildert wird, pflegte den Gedankenaustausch mit Gelehrten, Dichtern und Musikern und unternahm nicht wenig, um das Ansehen seines Hauses zu fördern, denn das Prestige konnte auch ihm nicht gleichgültig sein. Dabei war sein kleines Land alles andere als reich mit Gütern gesegnet, und die Mittel flossen spärlich. Auch das kriegerische Geschehen der Napoleonischen Zeit, von dem auch Homburg nicht verschont wurde, ließen so manchen kühnen Plan scheitern. Enger Kontakt bestand vor allem zu Klopstock und Lavater, und bekanntlich hat Hölderlin zwei mal zwei Jahre seines Lebens in Homburg verbracht und eine tiefe Spur gezogen. Ohne Musenhof zu sein, herrschte hier ein Klima, in dem der Dichter den „Hyperion“ vollenden und bedeutende Oden und Elegien schaffen konnte. Die Hymne „Patmos“ ist dem Landgrafen gewidmet. Ihn achtete er hoch und nahm ihn als „ächt edlen Menschen“ ganz anders wahr als seinen despotisch herrschenden Landesherrn in Württemberg. Es ist kein Zufall, dass sich die ersten Verse des Gesangs auf der Bronzetafel über dem Abstieg zur Fürstengruft in der Homburger Schlosskirche wieder finden. Weitere Verse aus „Patmos“ führen bis in die Tiefe hinab zu den Toten. Allerdings war diese Verknüpfung, die eine vertraute Beziehung von Dichter und Fürst suggeriert, das Werk der Nachwelt. Zu Lebzeiten hat es eine solche Nähe zu dem Landgrafen nie gegeben, und es ist nicht einmal sicher, ob sie sich persönlich begegnet sind. Goethe jedoch, der sich in jungen Jahren des Öfteren auch hier einfand, fühlte sich weniger zum ernsten, tief religiösen Landgrafen hingezogen, mit dem ihn wenig verband, als zu einer schwärmerischen Hofdame, genannt „Lila“. Er und „Lila“ begegneten einander im Anblick des so genannten „Weißen Turms“, der bis heute markantes Wahrzeichen der Stadt ist. Zu Füßen des alten Belfrieds spielte sich auch die kleine Geschichte ab, von der wir gleich lesen werden. Später erschien Goethe in Homburg in seiner Funktion als Minister und Begleiter seines Dienstherrn, Carl August von Sachsen-Weimar.
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Dichterfürsten auf dem Eis, Ismene Deter
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2012
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